schneller vorlauf : Ölige Tatsachen
Ist ja auch schwierig: Wer heute mit der Parole „Kein Blut für Öl“ auf die Straße geht, wird gern eines Besseren belehrt. Es gehe ja nicht um Öl, heißt es dann, sondern um Freiheit und Demokratie, um irgendwas anderes, jedenfalls nicht um Öl, oh nein. Die WDR-Dokumentation „Blut für Öl“ (23.00 Uhr) sucht nach dem Körnchen Wahrheit hinter der Vereinfachung: Um Öl ging es noch in fast jeden Konflikt, selbst Hitlers Truppen wären – hätten sie Stalingrad genommen – in Richtung der nordirakischen Ölfelder marschiert. Von 1914 bis 2003 zieht sich eine bunt schillernde Ölspur durch beinahe alle Konflikte des Jahrhundert, vor allem in Arabien: Ohne Sprit kein Krieg, so einfach kann das manchmal sein. Und dann wieder nicht. Wer sich also theoretische Hintergünde des aktuellen Krieges zu Gemüte führen will, kommt an diesem erhellenden Beitrag nicht vorbei.