schneller pilgern: vorsicht, staugefahr im harz!

Teutonengrill auf Malle und Nordic Walking sind völlig out, Pilgern ist zum neuen Hype geworden. Der 300 Kilometer lange Pilgerweg vom Kloster Loccum durch das südliche Niedersachsen bis zum Kloster Volkenroda in Thüringen ist äußerst beliebt. Er wird inzwischen so stark frequentiert, dass es bei gutem Wetter mitunter zum Pilgerstau auf dem steinigen Pfad kommt. Pilger müssen dann auf offener Strecke stundenlang warten, bevor es weitergeht. Dann werden sie von den wackeren Helfern des neu gegründeten Allgemeinen Deutschen Pilgerclubs (ADPC) mit Tee und Würstchen versorgt. Blasen an den Füßen werden verpflastert, und zwangsweise mitpilgernde Kinder erhalten schon mal einen Tretroller zum schnelleren Pilgern. Was die Leute jedoch dazu bewegt, mörderische Pilgertouren mit 17 Tagesetappen und mehr auf sich zu nehmen, ist noch nicht abschließend geklärt. Und der Jakobsmuschelpilgerpfad vom sächsischen Görlitz bis ins spanische Santiago de Compostela dauert noch viel länger. Wenigstens nerven Pilger nicht mit unsäglich klappernden Nordic-Stöcken.