schill contra schill : Farbe bekennen!
In Hamburg ist die Verwirrung groß: Wer darf sich nun „Schill“ nennen – die bisherige Schill-Partei oder der neue Bund von Euro-Kritiker Bolko Hoffmann mit Ronald Schill? Oder doch nur eine Heidelberger Farbenfabrik?
Der Hamburger CDU-Fraktionschef Michael Freytag hat angekündigt, nach der Bürgerschaftswahl auf keinen Fall mit Schills neuer Gruppierung „Pro DM/Schill“ kooperieren zu wollen. Dem SPD-Landesvorsitzenden und Generalsekretär Olaf Scholz ist das nicht genug: Auch der Bürgermeister Ole von Beust (CDU) müsse jetzt „Farbe bekennen“.
Sehr richtig. Farbe bekennen. Das müsste vor allem Ronald Schill selbst. Nach Ansicht des Düsseldorfer Parteienrechtlers Martin Morlock hat Schill möglicherweise die Rechte an seinem Namen verloren – weil seine alte Partei noch „Schill“ heißt und es keine zweite dieses Namens geben dürfe.
Wie die taz erfahren hat, gibt es für den rechten Richter weitere rechtliche Hürden, seinen Namen für Produkte zu verwenden. Denn Inhaber der Marke „Schill“ ist die „Chemische Werke Kluthe GmbH“ aus Heidelberg.
Die Chemiefabrik vertreibt unter dem Namen „Schill“ diverse Farbmischungen – von der „Schill Sockelfarbe für innen und außen“ in den Farbtönen Steingrau, Holzbraun, Oxidbraun und Schwarz über die „Schill Seidenmatt-Latex-Farbe“ für strapazierfähige Anstriche („scheuerbeständig“) bis zur „Schill Seidenglanz-Latex-Farbe“ – „besonders effektvoll auf allen Oberflächen“.
Farbe bekennen – das könnte Ronald Schills Zukunft sein, wenn mit ihm, wie zu erwarten ist, auch der DM-Fetischist Hoffmann bald nichts mehr zu tun haben will. Farbe bekennen – als Mitarbeiter im Außendienst der „Kluthe GmbH“. KUZ, DAS