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Archiv-Artikel

samstag in bremerhaven „Wir wollen die volle Wassernutzung“

Per Storchengang protestieren die Bremerhavener gegen das Weserbadeverbot

Von HB

taz: Herr Ahlers, was machen Sie heute in der Weser? Ein österliches Reinigungsritual oder begehen Sie den Weltwassertag der Vereinten Nationen?

Harm Ahlers, Vorsitzender des „Weserschwimmer Bremerhaven e.V.“:

Das Zusammentreffen mit Ostern ist ein Zufall, aber den Weltwassertag nehmen wir gerne mit. Worum es uns in der Hauptsache geht, ist die Aufhebung des 1967 verhängten Weserbadeverbots.

Die Bremer dürfen in die Weser. Was ist bei Ihnen anders?

Das Hansestadt Bremische Hafenamt meint, dass das Schwimmen zu gefährlich sei. Dabei ist der Bereich des alten Strandbads durch die Geestenordmole gut geschützt, es gibt keine ablandige Strömung. Das ist auch durch Gutachten belegt. Da unsere Klage vor dem Verwaltungsgericht noch anhängig ist, beschränken wir uns auf Anraten unseres Anwaltes heute aber auf den klassischen „Storchengang“ im knietiefen Gewässer.

Das angekündigte Kneippen ist also nur Tarnung? Immerhin sind Sie HNO-Arzt!

Natürlich ist das eine ernst zu nehmende Behandlung, aber wir wollen die volle Wassernutzung. Seit ich das leider illegale Baden in der Weser mit ihrem natürlichen Wellengang pflege, spüre ich eine deutliche Steigerung der Lebensqualität.

Sie protestieren mit Ihren Badetagen auch gegen die Salzbelastung der Weser. Macht die das Schwimmen nicht unangenehm?

Für uns nicht. Aber für das Ökosystem des Flusses insgesamt ist es in der Tat ein großes Problem, dass die Kasseler Düngemittel-Firma „K + S“ so viel Salz in die Fulda einleitet. Fragen: HB

Treffen: 14 Uhr, Wasserstandsanzeiger