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Archiv-Artikel

rosi rolands bremer klatschgeschichten Wir sind doch eine große Familie

Seit zwei Wochen sitzen der Klaus und der Volker von der „Bremer Hilfe zur Selbsthilfe“ auf der Anklagebank. Vor Gericht sagen alle immer vornehm „Herr Dyck“ und Herr Tegeler-Doliwa“, wo doch eigentlich jeder weiß, dass man sich duzt unter Genossen. Aber das sind wohl die Regeln der Wahrheitsfindung, dass man so tut, als kenne man keine Verwandten mehr.

Vielleicht ist auch der Amtsrichter kein Genosse, das könnte ja sein. Vielleicht versucht der Volker deswegen, mit dem Ausweg für Helden durchzukommen und tut so, als habe er nur auf einer Wiese in Bremerhaven gesessen und Gras gekaut und hätte den Klaus irgend etwas eigenmächtig entscheiden lassen.

Wenn der Amtsrichter sich schon nicht auskennt – neben ihm sitzt als Schöffin eine Frau, der man kein X für ein U vormachen kann, die Gisela Kolaschnik. Sie weiß, dass man die Gesichter von der Bremer Hilfe auch bei der Arbeiterwohlfahrt und irgendwie letztlich auch bei der SPD trifft. Seit Jahren sitzt die Gisela im Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt Bremen, hat den ewigen Streit mit der Bremerhavener AWO und Tegeler mitbekommen. Außerdem ist sie natürlich Genossin von Tegeler in der SPD und Parteitagsdelegierte. Wenn man die Internetseite von Giselas Ortsverein aufruft, lacht einem der frühere Richter und derzeitige Justizpolitiker der SPD, Wolfgang Grotheer, ins Gesicht.

Die Gisela kennt sich auch mit Affären aus, bei denen es um Veruntreuung geht. Als nämlich der AWO-Geschäftsführer Hans Taake Probleme bekam, da saß die Gisela mit im Kreisvorstand.

Hoffentlich erklärt die Gisela wenigstens bei der internen Beratung des Gerichtes, wie die Sitten sind im sozialdemokratischen Umfeld, und dass man nicht Einzelne wie Volker oder Klaus dafür verantwortlich machen kann, wenn was schief läuft. Hofft Ihre Rosi Roland