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reisenotizenWeltWeit

Weltweit vertrauen Millionen von Touristen den gedruckten Reiseführern und lassen sich von diesen zu den besten oder preisgünstigsten Hotels, Restaurants und Bars führen. Zumindest in Großbritannien dürfte dieses Vertrauen nun kräftig erschüttert sein. Denn wie der Sunday Telegraph jüngst (7. Juli 2002) aufdeckte, ist bei vielen der im Vereinigten Königreich beliebten Reiseführer eher „Geld“ denn „Objektivität“ im Spiel. Nur Betriebe, die den Herausgebern dieser entlarvten Urlaubsratgeber eine Summe von bis zu rund 11.000 Euro bezahlen, werden in den Reiseführern erwähnt.

Durstige Urlaubsinseln

Den drei thailändischen Urlaubsinseln Phuket, Koh Chang und Koh Samui geht das Trinkwasser aus. Schuld ist nicht nur die übliche Trockenzeit, sondern der zunehmende Massentourismus. Die lokale Bevölkerung leide bereits jetzt unter Wassermangel, berichtet die Bangkok Post.

Ansteckungsgefahr

Die neuerdings als Ökotouristen bezeichneten Besucher von afrikanischen Tierschutzgebieten füllen zwar Reiseveranstaltern, Airlines und teilweise auch einigen Regierungen die Kassen. Den bestaunten Tierarten jedoch könnte ein Zuviel an touristischem Interesse den Garaus machen. So befürchten Forscher seit langem, dass Ökotouristen für Tiere gefährliche Krankheiten in die Schutzgebiete einschleppen. So litten die ostafrikanischen Berggorillas, seitdem sie von Gorilla-Touristen scharenweise besucht werden, an neuen, „menschlichen“ Parasiten im Darm. Wie der New Scientist jüngst berichtete, wurden nun Erdmännchen in Botswanas Nationalpark Chobe Opfer des Tourismus. Die in Gruppen lebenden Erdmännchen hätten sich nach Ansicht der Wissenschaftler im Chobe-Reservat an den infizierten Abfällen einer Ökotouristen-Lodge mit „menschlicher“ Tuberkulose angesteckt. NORBERT SUCHANEK

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