reeperbahn : Messerattacke im S-Bahnhof
Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist im Großraum Hamburg ein Polizist in Zivilkleidung von einem Messerstecher schwer verletzt geworden. Ein unbekannter Mann, der mit Kumpanen untewegs war, stach einen 24-jährigen Beamten des Bundesgrenzschutzes in der Nacht zum Donnerstag im S-Bahnhof Reeperbahn nieder und verletzte ihn lebensgefährlich. Der Bahnhof war mehrere Stunden lang wegen Ermittlungen der Mordkommission gesperrt, Züge hielten dort nicht an. Nach einer Notoperation im Universitätsklinik Eppendorf war der junge Mann gestern Mittag außer Lebensgefahr.
Nach Erkenntnissen der Polizei trat einer der Tatverdächtigen einem schlafenden Obdachlosen mit dem Fuß in die Nieren. Vermutlich war der Beamte, der in Begleitung seiner Freundin war, auf diese Situation aufmerksam geworden und ging dazwischen, um zu schlichten. Nach einer verbalen Auseinandersetzung soll es dann zu einer Rangelei gekommen sein, in deren Verlauf die Täter den 24-Jährigen gegen den inzwischen eingefahrenen S-Bahn-Zug drückten und einer der Männer mehrfach mit dem Messer zustach. Die Überwachungskamera im S-Bahnhof war dem Vernehmen nach zum Zeitpunkt der Tat nicht in Betrieb.
Erst im März war es in Norderstedt zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Im U-Bahnhof Garstedt hatte frühmorgens ein 42 Jahre alter Polizist auf dem Heimweg einen 18-jährigen Jugendlichen angesprochen, weil dieser im Bahnhofstunnel rauchte. Der Junge verfolgte den Beamten, nachdem beide ausgestiegen waren und stach ihn nieder. Der Polizist erlitt schwere Verletzungen, der 18-Jährige wurde kurze Zeit später festgenommen und kam in Untersuchungshaft.dpa/taz