piwik no script img

Archiv-Artikel

rechnungshof-kritik 2: senkpoller-theater

Der Poller. Wer erinnert sich daran? Seit 1999 war die Zufahrt zum Schauspielhaus neben dem Theater durcheinen „Senkpoller“ gesichert. Die Dinger verschwinden im Boden, wenn jemand mit Berechtigung reinfahren will, und sie heben sich zum Schutz gegen Unberechtigte. Das Ding hat 40.000 Euro gekostet, monierte der Rechnungshof, der im März 1999 den Fall geprüft hat und keine Antwort auf seine Frage bekam: Hätte es nicht eine einfache Schranke getan? „Schon bei der damaligen Prüfung hatte sich nicht klären lassen, wer den Einbau des Pollers gewünscht hatte“, schreibt der Rechnungshof. Bezahlt wurde er jedenfalls über den Bau der Straßenbahntrasse am Ostertorsteinweg. Doppelt blöd: Das Ding funktionierte nicht richtig. Fuhr manchmal hoch, wenn gerade ein Auto darüber fuhr. Und so was ist teuer. Im Oktober 2001 erklärte das Bauressort, es habe erst vom Theater erfahren, dass da ein Poller eingebaut worden sei. Das Theater wollte, dass das Ding da wegkommt. Das wäre Sache des Bauressorts gewesen. Nichts passierte. Schließlich riss dem „Haftpflichtausgleich deutscher Großstädte“ der Geduldsfaden, die Versicherung erklärte, dass sie für die kaputten Autos nicht weiter zahlen wolle. Schließlich ließ das Theater auf eigene Rechnung den Senkpoller ausbauen – und eine Schranke einbauen. Dabei wurde festgestellt, dass die Hydraulik defekt war – und alle Garantiezeiten waren längst ausgelaufen. Fazit des Rechnungshofs: Solange Bremen noch Schulden hat, kostet der ausgebaute Poller 2.300 Euro pro Jahr an Zinsen.