rainer kavermann, bundesgartenschau-visionär: Richtig grüne Inhalte transportieren

Heute geht’s los. Heute beginnen Rainer Kavermann und seine Mitstreiter Unterschriften zu sammeln, in und um Osnabrück – dafür, dass die Bischofstadt 2015 doch die Bundesgartenschau ausrichtet. „Die Stadt“, sagt der 48-Jährige, „hat diese Chance zu voreilig abgegeben.“ Durch ein Bürgerbegehren will er den im Dezember gefallenen Negativ-Beschluss des Rates doch noch kippen – um mit dem Event „richtig grüne Inhalte zu transportieren“. Was – Bündnis 90 ist seit fast 15 Jahren Kavermanns Partei – auch bedeutet: politisch grüne.

In der Buga-Frage überrascht das schon. Denn es waren ja die Osnabrücker Grünen gewesen, die Zweifel an den Blütenträumen des damaligen Oberbürgermeisters Jürgen Fip genährt und schließlich sogar dessen Hausmacht, die SPD, gegen das Großereignis aufgestachelt hatten. Besonders Grünen-Spitzenkandidat Michael Hagedorn hatte im Kommunalwahlkampf sein Buga-Nein vor sich hergetragen, wie ein Messdiener eine Monstranz. „Autokratisch“ sei das gewesen, sagt Kavermann nun, und an den Interessen vieler Stammwähler vorbei. Vor allem jener im Osnabrücker Land, und seiner – im Wortsinn – grünen Branchen: Gärtner und Ökobauern beispielsweise, aber genauso Profs und Studis von der Fachhochschule, an der man Freiraumgestaltung und Landschaftsplanung studieren kann. Auch Kavermann selbst ist Chef eines Gartenbaubetriebs, im Fachverband Vorsitzender der Regionalgruppe Osnabrück-Emsland und kommunalpolitisch in der Gemeinde Hilter aktiv – ein Dorf im so genannten Südkreis. Und während für Haushaltspolitiker das Buga-Projekt in erster Linie nach Neuverschuldung klang, verheißt es dem Öko-Visionär ganz anderes: „Für Osnabrücker und mit Osnabrückern“ hätte man da Themen wie die „Zukunft von Leben und Arbeiten“ am Modell erproben und entwickeln können. Interdisziplinär und allgemeinverständlich. Mitreißend: Der Mann bringt in ein, zwei Sätzen die ganze Strecke von Osna-City bis zur ausgesuchten Renatierungsfläche Piesberg zum Blühen. Kavermann hat gute Chancen, ausreichend Bürger für ein Buga-Ja zu finden. bes