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■ Die Anderen"Washington Post" und "Süddeutsche Zeitung" zu irakischer Forderung, Amerikaner aus dem UN-Waffeninspektionsteam zurückzuziehen

Die „Washington Post“ schreibt zu der irakischen Forderung, alle Amerikaner aus dem UN-Waffeninspektionsteam zurückzuziehen: Hat Saddam Hussein sein Spiel überreizt? So, wie er auf die Konsequenzen aus dem Golfkrieg reagierte, brachte er zumindest zeitweise die Koalition der Kriegsgegner wieder zusammen, die ihn geschlagen hatte. Und er hat dies genau zu dem Zeitpunkt gemacht, als die Koalition an ihren Rändern auszufransen begann. Solange sein Ziel die USA waren, machte Hussein beim Aufbrechen seiner Isolation Fortschritte. Vor wenigen Tagen hatten Rußland und Frankreich, neben anderen UN- Sicherheitsrats-Mitgliedern, sich bei der UN-Resolution enthalten, die dem irakischen Diktator vorwarf, die UN-Waffeninspekteure zu mißachten. Doch selbst Frankreich und Rußland, deren frühere Politik den jüngsten Widerstand gegen ein internationales Mandat möglicherweise ermutigt hat, stimmen darin überein, daß die Vereinten Nationen ihre Maßnahmen durchsetzen müssen.

Die „Süddeutsche Zeitung“ zum gleichen Thema: Ohne Not hatte sich der Sicherheitsrat diplomatischer Druckmittel beraubt. Die Leisetreterei aus Rücksicht auf Geschäftsinteressen hatte zur Folge, daß der Konflikt erst recht wieder angeheizt wurde. Nun werden unisono „ernste Konsequenzen“ angedroht. Und deutliche Warnungen sind notwendig.

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