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■ Die Anderen"Standard" zur Zinserhöhung durch die Bundesbank und die Regierungskrise in Italien / "Liberation" kommentiert den Rücktritt von Prodi

Der in Wien erscheinende „Standard“ meint zur Zinserhöhung durch die Bundesbank und die Regierungskrise in Italien: Das Warten auf die vielfach vorhergesagte Zinserhöhung in Deutschland hat ein Ende. Für die Vorbereitung auf die Währungsunion hätte dies ein Signal für ein stabiles Umfeld bedeuten können. Denn die Zinsniveaus für langfristige Anleihen haben sich ohnehin schon weitgehend angeglichen. Mußte etwa der italienische Staat noch vor eineinhalb Jahren um fast vier Prozentpunkte höhere Zinsen für seine Kredite zahlen als der deutsche, sind es heute nur noch sieben Zehntelprozentpunkte. Mit der jüngsten Zinsrunde im Hartwährungsblock hätten sich auch im kurzfristigen Bereich die Zinsdifferenzen in der EU vermindert. Wäre. Hätte. Mit Romano Prodis Rücktritt ist es mit der Freude über den monetären Gleichklang der Euro-Kandidaten wohl vorbei.

Die Pariser Zeitung „Libération“ kommentiert den Rücktritt von Prodi: Die italienischen Leitartikler haben sie bereits die „Wahnsinnskrise“ getauft. Der Rücktritt von Prodi, dem Führer der christlichen Linken, scheint Italien in die bekannten sterilen politischen Machtspiele zurückzuwerfen. Das europäische Ziel ist zum Greifen nah. Es ist nicht nur möglich, sondern auch nötig, hat Prodi bekräftigt. Alle haben seine Überzeugung geteilt – selbst die Neokommunisten sind Anhänger der Währungsunion.

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