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"Liebe taz..."Naturverachtender Rigorismus! -betr.: "Die Leute wollen nur ihren Arsch ins Trockene kriegen", taz-Bremen vom 6./7.9.1997

„Die Leute wollen nur ihren Arsch ins Trockene kriegen“, taz 6./7.9

Als wie im Jahre 1991 das Glück hatten, im angesprochenen Feriengebiet ein Häuschen erwerben zu können, glaubten wir uns im Paradies wiederzufinden. Umsomehr, als wir in unserer Nachbarschaft eine „Ökologische Akademie“, wußten. Wer wohl würde dieses Paradies mehr verteidigen, als eine „Ökologische Akademie“gegründet von grün bewegten Mitmenschen?

Inzwischen sind wir eines besseren belehrt: Während die Öko-Akademie fromme Seminare über Umweltschutz anbietet, läßt ein wild gewordener Öko-Umsatzmillionär zu jeder Tages- und Nachtzeit lärmende und stinkende Großlaster durch das Paradies rasen, weil ihm wohl nicht zuzumuten ist, seine Geschäfte dort abzuwickeln, wo sie hingehören, in ausgewiesene Gewerbegebiete. Dieser naturverachtende Rigorismus wird nur noch von der Feigheit übertroffen mit der sich „Ökologische Akademie“und ein ansässiger Grünenpolitiker weigern, ihre wohlklingenden Theorien vor der eigenen Türe umzusetzen. Die Damen und Herren Theoretiker schweigen.

Neuester Vorschlag von Seiten der Behörde anläßlich der letzten Anhörung: Man möge doch Schallschutzwände aufstellen – offenbar um die Großlaster vor dem lästigen Wald zu schützen!

Dipl. Psych. Jürgen Kittel

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