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"Liebe taz..."Kein gewalttätiges Vorgehen -betr.: "Eine schwarze orientalische Nacht", taz-Bremen vom 1.9.1997

Betrifft: „Eine schwarze orientalische Nacht“, taz vom 1.9.1997

Sie berichteten über eine angebliche Bedrohung durch „eine Gruppe einschlägig bekannter Kurden aus dem PKK-Feld“. Wir möchten betonen, daß wir als Verein nichts mit einer Bedrohung und dem Schlägertrupp zu tun haben, nach unseren Recherchen auch keine Mitglieder unseres Vereins.

Wir distanzieren uns ausdrücklich von einem derartigen gewalttätigen Vorgehen und betonen bei der Gelegenheit noch einmal, daß wir für das friedliche Zusammenleben und -arbeiten von Kurden, Deutschen und Türken eintreten und niemanden in unseren Reihen dulden würden, der mit Schlägertrupps vermeintliche politische Ziele durchzusetzen versucht.

Wir möchten ebenfalls betonen, daß wir nicht nur alevitische Kurden in unseren Reihen haben, sondern mit den alevitischen Kurden und ihrer Vertretung, dem kurdischen Alevitenverein in Bremen (KIB), freundschaftlich zusammenarbeiten.

Entschieden weisen wir allerdings den Versuch bestimmter Kreise, zu denen auch einige Kräfte innerhalb der Bremer Polizei zu gehören scheinen, zurück, uns in eine terroristische Ecke drängen zu wollen. Wir verlangen von der Polizei, daß sie uns Roß und Reiter nennt. Wir verlangen allerdings auch von der seriösen Presse, daß sie vor dem Abdruck derartiger Berichte den journalistischen Regeln entsprechend auch die „andere Seite“anhört; so müssen wir darin eine unzulässige Vorverurteilung sehen.

Bleibt anzumerken, daß die PKK u.W. keineswegs „Kurden aller Volksgruppen alleine vertreten will“, wie suggeriert wird. Wie sich nicht nur aus ihrem verbindlichen Parteiprogramm, sondern auch aus der Zusammenarbeit mit anderen kurdischen Organisationen und dem kurdischen Exilparlament ergibt, in dem Angehörige kurdischer und religiöser Minderheiten ausdrücklich mit eigenen Abgeordneten vertreten sind, um nur einige Beispiele zu nennen.

Mehmet Karabga, Kurdisch-Deutscher Solidaritätsverein

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