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"Liebe taz..."Arbeitsscheu? -betr.: "Lange Suche nach kräftigen Arbeitern", taz-Bremen vom 1.9.1997

Betrifft: „Lange Suche nach kräftigen Arbeitern“, taz vom 1.9.1997

Als Mitarbeiter einer Beratungsstelle für arbeitslose, benachteiligte Jugendliche stellt sich die Lage völlig anders dar. Die jungen Arbeitslosen – nicht die Unternehmer – haben hart zu kämpfen. Viele Jugendliche sind bereit, jegliche Arbeit zu übernehmen. Arbeitslose mit irgendwelchen Schwächen sind fast chancenlos. Das ist die traurige Realität.

Abschließend einige konkrete Anmerkungen zum Artikel: „Probearbeiten sei selbstverständlich“, was u.U. Probleme beim Arbeitsamt bedeutet. „Die Arbeit ist wirklich hart, hart, hart“und „Man muß kräftig sein“, was z.B. viele Frauen oder Behinderte vermutlich ausschließt. Ältere Arbeitssuchende bleiben auf der Strecke. Sind z.B. Ungelernte in das Auswahlverfahren einbezogen worden oder ausländische Arbeitskräfte? Ist das Werk mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar? Viele junge Arbeitslose haben keinen Führerschein bzw. kein Auto. Für diese Menschen ist der Tenor des Artikels ein Schlag ins Gesicht.

Reinhold Gravelmann

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