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"Liebe taz..." Nicht die Macht - betr.: Kommentar "Siegen lernen", taz-Bremen vom 21.10.1996

Betrifft Kommentar „Siegen lernen“, taz vom 21.10.96

Über den Kommentar von Kerstin Schneider bin ich als langjährige taz-Leserin schon sehr erschrocken. Die Redakteurin hat sich offensichtlich noch nie mit der Geschichte der Frauenbewegung befaßt, sonst könnte sie nicht zu einer derart undifferenzierten Auffassung gelangen.

Immer mehr Frauen sind heute hochqualifiziert und haben trotzdem – oder gerade deshalb – keine Chance in Positionen zu gelangen, in denen es um Macht, das heißt um gesellschaftlichen Einfluß geht. Das liegt sicher nicht an der Unfähgikeit von Frauen, sich durchsetzen zu können. In den Entscheidungsgremien haben immer noch Männer die Mehrheit, und die entscheiden bis heute, ob ein Mann oder eine Frau, das heißt welche Frau in eine Führungsposition gelangt. Es wäre wünschenswert, wenn sich Redakteurinnen zuvor mit einem Thema befaßt haben, bevor sie sich öffentlich dazu äußern.

Petra Schmid,

Schauspielerin

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