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"Liebe taz..." Lieber geehrt fühlen - betr.: "Möchte-gern-VIP's", taz-Bremen vom 5./6.10.1996

Betr.: „Möchte-gern-VIP's“, taz vom 5./6.10. und Leserinnenbriefe dazu

„Theessen goes Wollenberger“, möchte man entsetzt ausrufen, wenn man den Theessenschen Leserinnenbrief in der gestrigen taz Bremen liest. Ihr Name werde in Rosi Rolands Kolumne „in den Dreck gezogen“, es werde „Hohn und Spott“ über sie „ausgeschüttet“, und sie sei nunmehr das „Gespött der Leute“. Und alles in allem erinnere sie „dieser Stil etwas an die Wandzeitungen der chinesischen Kulturrevolution“. Glückwunsch, Frau Theessen, gerade noch am Faschismus-Vorwurf vorbeigeschrammt! Wie wäre es mit einem kleinen taz-Boykott-Aufruf?

Ja, meine Güte! Glaubt denn irgend jemand ernsthaft, in einer Lästerkolumne wie „Rosi Roland“ stehe nur die unverfälschte Wahrheit – genau wie auf der so benannten Seite in der Bundes-taz? Wer in der Öffentlichkeit steht, muß sich eben auch damit abfinden, als Zielscheibe für Frotzeleien zu dienen. Statt sich zu echauffieren und eine Entschuldigung zu fordern, sollte sich die so Verspottete lieber geehrt fühlen, des Rolandschen Spotts teilhaftig zu sein. Hätte sie ein wenig vor sich hingegrummelt, niemand würde sich nach zwei Tagen noch über sie mokieren. Durch ihren Temperamentsausbruch ist sie allerdings auch im fernen Osna- brück (wo ich die Freude habe, die Bremer taz samt Rosi R. zu lesen) durchaus verspottenswert. Erheiterte Grüße, besonders an „Rosi“,

Nils Kaczenski

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