■ Die Anderen: "Journal du Dimanche" (Paris) kommentiert die Abstimmung im Bundestag über den Euro / "The Sunday Times" (London) schreibt zu einem Jahr Tony-Blair-Regierung
„Journal du Dimanche“ (Paris) kommentiert die Abstimmung im Bundestag über den Euro: Sie hatten allen Grund, sich zu ärgern. Die nationale Währung ist ein Symbol der Stabilität. Außerdem hat ein langer Wahlkampf begonnen, dessen Ungewißheit ein Aneinandergeraten beider Lager rechtfertigen würde. Und dennoch: Weil sie eine hohe Meinung von ihrem Land, von sich selbst und ihrer Politik haben, haben sie sich bei den Streitigkeiten zurückgehalten. Es handelt sich um die CDU- und SPD-Abgeordneten des Bundestages, die vereint und gemeinsam mit Ja für den Euro gestimmt haben. Was für eine schöne Lektion! Am Tag nach der beklagenswerten Debatte in der (französischen) Nationalversammlung hat die deutsche Demokratie ihre Eleganz und ihre Fähigkeit gezeigt, angesichts eines historischen Ereignisses Spaltungen zu überwinden.
„The Sunday Times“ (London) schreibt zu einem Jahr Tony-Blair-Regierung: Labour ist beliebter als irgendeine Regierung vor ihr. Der Premierminister befindet sich auf einem beispiellosen Höhepunkt der Macht. Er hat jedoch noch eine beängstigende Aufgabe zu erfüllen. „Wir werden Großbritannien modernisieren“, versprach er vergangenes Jahr. Bisher hat er die Dynamik der Tory-Revolution weitergeführt. Nun muß er aber bald den Schnellgang einlegen, und dabei wird er seine ganze Beliebtheit brauchen.
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