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"Davor und Danach" / "Cape Fear" / "Dead Man Walking" / "Paradise Lost: The Child Murders at Robin Hood Hills"

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„Davor und Danach“ von Barbet Schroeder spielt in Hyland, Massachusetts, und erzählt die Geschichte einer vierköpfigen Familie – Vater Metallbildhauer (Liam Neeson), Mutter Augenärztin (Meryl Streep), Tochter Judith, aus deren Perspektive erzählt wird, und Sohn Jacob (Edward Furlong, Foto links), der eines Tages des Mordes an seiner Freundin Martha bezichtigt wird. Schroeder trat 1969 mit dem psychedelischen „More“ (Musik: Pink Floyd) auf den Plan. Außerdem drehte er unter anderem einen Dokumentarfilm über Idi Amin („Idi Amin Dada“), ein Porträt von Charles Bukowski („Barfly“) und im letzten Jahr den Thriller „Kiss of Death“.

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Juliette Lewis (Foto links) war der Teenager, aus dessen Perspektive die Geschichte in Martin Scorseses Remake des Universal- Films „Cape Fear“ von 1991 erzählt wird. Der entlassene Sträfling Max Cady (Robert DeNiro) verfolgt den Staatsanwalt Bowden (Nick Nolte), der damals im Prozeß gegen ihn auftrat. Cady terrorisiert die Familie des Staatsanwalts, bringt den Hund um, verletzt die Geliebte und nähert sich seiner Tochter Danielle (Juliette Lewis) verführerisch. Scorsese verringert im Remake den Abstand zwischen dem Bösen und der Familie ganz erheblich – im Countdown sind die Figuren von Nolte und DeNiro kaum noch zu unterscheiden.

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Nach einem Buch der katholischen Nonne Sister Helen Prejean hat Regisseur Tim Robbins („Bob Roberts“) die Geschichte der Beziehung zwischen dem Todeskandidaten Matthew Poncelet (Sean Penn, links) und der Sister aus New Orleans (gespielt von Susan Sarandon, die für diese Rolle den Oscar bekam) verfilmt. „Dead Man Walking“ wurde fast ein Kammerstück, in Gefängnismauern, Gerichtssälen, der Todeszelle und den Wohnzimmern der Eltern der beiden ermordeten Teenager, die bis zuletzt noch hoffen, die Rache an dem Mörder könnte ihren Verlust aufwiegen. Die Eltern sehen dem Tod Matthew Poncelets durch tödliche Injektion zu.

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Ein Jahr Leben in Memphis, Arkansas, in einem unkommentierten, abendfüllenden Dokumentarfilm: „Paradise Lost: The Child Murders at Robin Hood Hills“, der bei der letzten Berlinale vorgestellt wurde, beschreibt die Ereignisse nach der Ermordung dreier achtjähriger Jungen. Auch hier, wie bei „Davor und danach“ fordern die Bewohner Bestrafung der Mörder. Drei Jugendliche werden verhaftet, unter ihnen Damien Echols (18, Foto links), und beschuldigt, die Kinder in einem satanischen Ritual geopfert zu haben. Die Regisseure Joe Berlinger und Bruce Sinofsky hatten 1992 den Dokumentarfilm „Brother's Keeper“ auf der Berlinale gezeigt.Fotos: Verleih

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