■ Die Anderen: "Corriere della Sera", "La Rebubblica" zu den Kosovo-Friedensverhandlungen
„Corriere della Sera“ (Mailand) zu den Kosovo-Friedensverhandlungen im französischen Rambouillet: Die Uhren werden zur Mittagsstunde am kommenden Samstag stillstehen. Wenn dann Serben und Kosovo-Albaner keine Übereinkunft erzielt haben, wird sich „ein schreckliches schwarzes Loch“ auftun. US- Außenministerin Albright nimmt kein Blatt vor den Mund. Und zum ersten Mal trafen die zwei Feinde von Angesicht zu Angesicht aufeinander vor Madeleine Albright, die Schloß Rambouillet wie eine Naturgewalt bestürmte.
„La Rebubblica“ (Rom) zum gleichen Thema: Ein Tag des großen diplomatischen Theaters endete wie im Drehbuch vorgesehen mit der Rettung der Kosovo-Konferenz. Serben und Albaner haben eine weitere Woche Zeit, einen Kompromiß zu finden. Letzter Termin ist der kommende Samstag.
Außenministerin Albright und die Europäer wollen daran glauben, daß die Voraussetzungen für ein Abkommen gegeben sind. Aber wenn zu den zwölf Glockenschlägen am Samstag die Verhandlungen nicht abgeschlossen sind, dann gerät der Westen in die äußerst schwierige Lage, entscheiden zu müssen, wen die Schuld dafür trifft und wie zu handeln ist. Entscheidungen, die die Einheit und die Erfindungsgabe der atlantischen Allianz auf eine harte Probe stellen werden.
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