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■ Die Anderen"Corriere della Sera" aus Mailand kommentiert den EU-Gipfel in Luxemburg / Die Turiner "La Stampa" schreibt zum gleichen Thema

„Corriere della Sera“ aus Mailand kommentiert den EU-Gipfel im Luxemburg: Weitaus weniger glaubhaft ist ausgefallen, was der Gipfel zustande gebracht hat, um die Behandlung der Türkei zu tarnen, deren seit 30 Jahren andauernde europäische Ambition erneut zurückgewiesen wurde. Um die Türkei nicht allzusehr an den Rand zu drängen, aber zugleich ohne dabei ihre Kandidatur zu akzeptieren, haben die 15 EU-Mitglieder die Idee einer Europäischen Konferenz für die beitrittswilligen Länder ins Spiel gebracht, an der auch die Türkei teilnehmen kann. Aber der Vorschlag, der vor allem von Frankreich, Großbritannien und Italien unterstützt wurde, fand Widerspruch von Griechenland und in verschleierter Form auch von Deutschland. Denn die Deutschen haben bereits vier Millionen Türken im Land und fürchten, daß sich dieses Zahl verdoppeln könnte.

Die Turiner „La Stampa“ schreibt zum gleichen Thema: Kein Abendessen, die Türkei erscheint noch nicht einmal zur Vorspeise Europas. Ankara schlägt die Tür zu und verläßt den Tisch des Großherzogtums, wo theoretisch über die Erweiterung Europas diskutiert, praktisch aber die Ausdehung Deutschlands nach Osten beschlossen wurde. Doch die Türkei ist das Scharnier zwischen dem Westen und Asien, Nato- Mitglied, europäisch, aber außerhalb Europas. Arm, moslemisch, bei den demokratischen und den Bürger- Rechten sieht es eher bedenklich aus.

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