■ Die anderen: "24 Tschassa" (Bulgarien) kommentiert die Luftangriffe der Nato auf das serbische Staatsfernsehen / Zum Nato-Gipfel schreibt "Mlada fronta Dnes" aus Prag
„24 Tschassa“ (Bulgarien) kommentiert die Luftangriffe der Nato auf das serbische Staatsfernsehen: Die Tragödie mit den getöteten serbischen Journalisten zeigt, wie alle Vorstellungen über Gut und Böse zu Kriegszeiten verdreht werden. Die Nato mordet die Angestellten des serbischen Staatsfernsehens, weil sie sie nicht für Zivilisten hält. Sie arbeiten für die Propaganda von Miloevic, also sind sie Kämpfer für das Regime in Belgrad. Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns. Das ist auch die Logik von Miloevic. Wenn Krieg ist, müssen die Medien uns bedienen. Für objektive Nachrichten und Privatmedien gibt es keinen Platz.
Zum Nato-Gipfel schreibt „Mlada fronta Dnes“ aus Prag: Die Nato entwarf in Washington ihre Zukunft, aber eine Lösung für die derzeitigen Probleme fand sie nicht. Ohne deren Beseitigung hat die Allianz aber mit Sicherheit keine große Zukunft. Das einzige, was man einen Monat nach Beginn der Luftangriffe in Jugoslawien feststellte, war die innere Einheit. Darüber hinaus bleibt Miloevic auch nach all den Verbrechen für die Nato ein Partner für Verhandlungen. Während des Gipfels diskutierte man eher darüber, wie man ihn für eine politische Lösung gewinnen kann, als darüber, wie man ihn zur Annahme der Bedingungen zwingen kann.
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