prozessionsspinner : Der Unterschätzte
Die schlechte Nachricht: Der Eichenprozessionsspinner (lat.: Thaumetopoea processionea) ist gemeiner, als es der fast kirchlich anmutende Name vermuten lässt. Denn die Larve des Falters hat giftige Haare, die sogar durch die Gegend geweht werden und bei Menschen starke allergische Reaktionen auslösen können. Die gute Nachricht: Der Bösewicht, der im letzten Jahr Waldgebiete um Wien zur Sperrzone machte und längst in Brandenburgs Alleen knabbert, ist in Berlin bisher kaum angekommen. Allenfalls „punktuellen Befall“ macht das Pflanzenschutzamt aus, Befallstufe 0 bis 1, trotzdem überwacht die Behörde die paar Spinner ständig. Eichenprozessionsspinner lieben den namensgebenden Baum und prozessieren nachts im Verbund aus den Nestern an Ästen oder Stamm in die Krone. Nach dem Blättermahl geht’s morgens im Gänsemarsch zurück ins Nest. Eichen stört das Gift nicht, auch die Fraßschäden können die Bäume dank eines zweiten Austriebs, des Johannistriebs, gut verkraften. Vorausgesetzt, die Raupen schlagen nicht mehrere Jahre nacheinander zu.