pannen bei der SPD : Unbezahlbarer Schaden
Sich die Feier mit bezahlen lassen, aber die Sache nicht korrekt verbuchen. Es hat etwas Bezeichnendes, dass das auf einem Schiff namens „Hoppetosse“ geschah. Denn so heißt auch der Kahn eines Kapitäns Langstrumpf, dessen Tochter Pippi in einer Villa Kunterbunt wohnte. Bei Astrid Lindgren ist dieses Haus ein Synonym für ein lustiges Durcheinander. So wie bei der SPD. Bloß darf sich eine Regierungspartei das nicht leisten.
KOMMENTAR VON STEFAN ALBERTI
Niemand finde die Buchungsfehler ärgerlicher als sie selbst, beteuert die SPD. Und will offenbar vermitteln: Das war ja 2001, heute könnte uns das nicht mehr passieren. Wenn das eine Entschuldigung sein soll – umso schlimmer. Denn gerade 2001 hätte die SPD genauer denn je gucken sollen, wie sie mit Zuwendungen jeglicher Art umgeht. Wer hatte denn in jenem Jahr laut getönt, Filz und Korruption den Kampf anzusagen?
Da hilft es auch wenig, dass die SPD so sehr unterscheidet zwischen Sponsoring und Spende – was letztlich die Bundestagsverwaltung klären wird. Für geschätztermaßen neun von zehn Berlinern ist das Paragrafenreiterei. Bei ihnen bleibt nur hängen: Die Regierungspartei hat Dreck am Stecken. Ihr mithelfen, Berlin gesundzusparen? Man ist doch nicht blöd.
In der Lindgren-Welt der Hoppetosse gibt es so schöne Dinge wie einen schier unergründlichen Geldkoffer. Doch selbst wenn die SPD so einen hätte: Ihren Imageschaden könnte sie auch damit nicht bezahlen.