option rot-grün : Alles wird gut. Wird was besser?
Gar nichts ist klar. So deutlich Hamburg in zwei politische Lager getrennt zu sein scheint, so unüberhörbar sind doch die Zwischentöne. Und nach der Entscheidung über den SPD-Spitzenkandidaten werden diese lauter werden. Denn Thomas Mirow ist ein Mann der Optionen.
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Nicht von ungefähr befürchtet manch Spitzengrüner, dass die SPD den Weg in eine große Koalition mit der CDU nicht scheut. Wenn die nächste Wahl ein Patt ergeben sollte zwischen den zurzeit existierenden Lagern Schwarz-Schill und Rot-Grün, dürfte diese Einschätzung an Realitätsgehalt gewinnen.
Doch auch bei einer Mehrheit für SPD und GAL ist Rot-Grün kein Selbstgänger. Die Knackpunkte liegen, das ist auch jetzt im gemeinsamen Oppositionsdasein unübersehbar, in der Innen- und der Wirtschaftspolitik.
Ein Bürgermeister Mirow wird, dazu braucht es keine prophetischen Gaben, bruchlos da anknüpfen, wo er als Standortsenator aufgehört hat: Airbus, Hafenerweiterung, Elbvertiefung sind Kröten, welche die GAL bereits schluckte. Sie leidet noch heute unter Verdauungsproblemen. Und Brechmitteleinsätze oder Sicherheitsdienste sind nur zwei der zahlreichen ordnungspolitischen Folterinstrumente, welche die Roten für die Grünen bereithalten, die automobile Stadt ist weiterhin Bestandteil ihrer Verkehrtpolitik.
Rot-Grün ist nur eine Option nach dem Ende von Schwarz-Schill; und dass sie eine gute ist, harrt der Beweisführung. Die Wahrscheinlichkeit allein, dass in der Hansestadt nichts schlimmer würde, löst noch kein Entzücken aus.