: nordpol: wahlwerbung
Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.
Nochmal und immer wieder das Thema Stimmzettel. Thiesen hörte es zuletzt bei einem Treffen der Fußballer, zu dem er aus Wahlkampfgründen dazustieß. „Jeder denkt, ich gehöre zum Rand des Formulars“, sagt Thiesen. Denn nach den Direktkandidaten der großen Parteien gibt es erstmal acht Leerzeilen, „dann komme ich“. Deswegen plädiert Thiesen dafür, die Stimmzettel rund statt eckig zu machen, „damit keiner benachteiligt wird.“ Außerdem solle man die Direktkandidaten auf eine Seite und die Parteien auf die andere Seite drucken – „dann könnte jeder erkennen, dass die Erststimme nichts mit den Parteien zu tun hat“, so Thiesen. Aber derlei Vorschläge finden kein Gehör. Was kaum verwundert: Beschließen müssten die Reform ja diejenigen Politiker, die oben stehen – und da auch bleiben wollen.