: nordpol: frühlingserwachen
Noch ziert er sich, der norddeutsche Frühling, kaut an seinem blauen Band herum und weiß nicht, ob er sich hervorwagen soll. Aber ja! Wir unterstützen ihn mit Rat und Tat.
Der Frühling hier braucht wohl immer erst eine Einladung. Fast bekommt man das Gefühl, dass er ein bisschen schüchtern ist. Wie er herum tändelt. Der russische Frühling dagegen lässt sich nicht so lange bitten. Der kommt ratz-fatz. Sogar ein musikalisches Denkmal wurde ihm gesetzt, 1913 durch Igor Strawinsky. In seinem „Sacre du Printemps“ zeigte er sich fasziniert von der unbezwingbaren Stärke der Natur. Denn als liebste Erinnerung an Russland galt dem Komponisten der Frühling dort, der ihm in einer Stunde zu beginnen schien. Frühling weniger als Aufbruch. Sondern als Ausbruch. Diese Heftigkeit beschreibt die Musik in ihrer Drastik, die wirklich Lust auf Frühling macht. Also meine Damen und Herren Krokusse: Schlüpfen! Blühen! Eis abbürsten! Aber zack zack!