: neue filme Die unbarmherzigen Schwestern
GB 2002, Regie: Peter Mullan. Mit Anne-Marie Duff, Dorothy Duffy. 119 Min.
Peter Mullans filmische Abrechnung mit der katholischen Kirche Irlands und den von ihr betriebenen Magdalenen-Heimen, in die „gefallene Frauen“ abgeschoben wurden. „Die unbarmherzigen Schwestern“ zeigt ein Pandämonium der Demütigung, eine Art Höllenkreis des Elends in pathetisch empörter Anlehnung an die Erniedrigungspassionen bei Dante, de Sade und der KZ-Literatur, hier als Universum einer klerikal legitimierten Frauenherrschaft. Dieser Film ist exaltiert wie jeder rituelle Exorzismus. Entweder folgt man der Erregungskurve des dargestellten Terrors, oder man hakt die Liste der Übel ab, die die Überraschungsdramaturgie bietet. Mullan verfällt als Regisseur der ungezügelten Inszenierungslust. Der Horror ist total wie in einem kalkulierten Genrestück.
Broadway, FT am Friedrichshain, International, Kant, Odeon