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Archiv-Artikel

neu im kino Diese Woche frisch

WALK THE LINE: Capitol, Central, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cineplex Spandau, Cinestar Hellersdorf+Sony Center+Tegel, Filmpalast, FT Friedrichshain, Kant, Kino Kulturbrauerei, Neues Off, Odeon, Titania Palast, UCI Kinowelt Potsdam Center. URLAUB VOM LEBEN: Babylon Mitte, Filmkunst 66, FT Friedrichshain, Passage

Walk the Line

USA 2005, Regie: James Mangold. 136 Min.

Die Verfilmung des Lebens von Johnny Cash, wobei Regisseur James Mangold die ersten 30 Jahre interessieren, angefangen mit Cashs Kindheit auf einer Baumwollplantage in Arkansas bis zu seinem legendären Auftritt im Gefängnis von Folsom im Jahr 1968 – auch das Jahr, in dem Cash seine Jugendliebe June Carter (Reese Witherspoon) heiratete. Die Schlüsselmomente in Cash frühem Leben hakt „Walk the Line“ brav ab, und würde Joaquin Phoenix Cash nicht so rastlos-manisch spielen, der Film wäre kaum weiter bemerkenswert. Phoenix’ Darstellung aber liefert schönes Anschauungsmaterial für den kreativen Prozess der Charakterassimilation. Denn Mangolds Film schildert Cashs Selbstfindungsprozess im gleichen Maße, wie er auch Phoenix‘ Cash-Werdung verfolgt.

Urlaub vom Leben

D 2005, Regie: Neele Leana Vollmar. 87 Min.

Ein verträumtes Kinodebüt um einen Sparkassenangestellten, dessen Leben auf der Stelle tritt. Gustav Peter Wöhler spielt diesen Köster in der Midlife-Krise mit dem ganzen Gewicht seiner Korpulenz und einem erschrockenen Mondgesicht. Sein Chef schenkt dem kränkelnden Einzelgänger eine Woche Urlaub, unerwartete Begegnungen machen die Auszeit zum titelgebenden „Urlaub vom Leben“. Er trifft auf Sophie, eine originelle, zu direkter Ansprache und spontanen Ideen fähige Taxifahrerin, eine schräge Fee oder provozierende Ersatztochter, der Meret Becker leider einen Tick zu große Kulleraugen und Besserwisserei verleiht, während seine Frau (Petra Zieser) derweil spröde und patent versucht, neben Beruf und Familienmanagement ihre Affäre mit dem kuscheligen Schuldirektor auszuleben.