nazionale front : Gefährliche Normalisierung
Noch ist völlig unklar, ob sich das rechtsextreme Wahlbündnis von NPD und DVU 2005 auch an den Landtagswahlen in NRW beteiligen wird. Bis Februar müssen sich die Rechtsaußen entscheiden. Doch so oder so, das angekündigte Wahlbündnis wird die Landschaft am rechten Rand verändern.
ANALYSE VONCHRISTOPH SCHURIAN
In vielen europäischen Ländern haben Neofaschisten längst geschafft, wovon der braune Flügel hierzulande noch träumt: Neben der militanten Untergrundszene um rechte Skinheads, Wehrsportler und Neonazis wurde dort ein parlamentarischer Arm installiert, der bürgerlich daher kommt, sich in politischen Debatten Gehör verschafft und dabei gleichwohl eng verbunden ist mit dem braunen Untergrund, aus dem er seine Kader schöpft. Mit einer seriöseren nationalen Einheitsliste versuchen auch NPD und vor allem DVU gesellschaftsfähig zu werden.
Denn auch die Rechtsorganisationen wissen es längst: Der Hauptgrund für ihre relative Bedeutungslosigkeit im politischen Leben ist ihr Schmuddelimage. Smarter verpackt sind Rassismen und Ausländer-Raus-Forderungen längst mehrheitsfähig. Und auch der Isolationismus gegen Europa oder USA könnte nicht zuletzt im Ruhrgebiet hohe Prozentzahlen erringen – vor allem bei denen, die sich in ihrer Chancenlosigkeit als Globalisierungsopfer sehen, obschon sie selbst in einem Staat leben, der als Exportweltmeister von der Weltwirtschaft profitiert.