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nachrichten

Israel tötet drei militante Palästinenser in Klinik

Israelische Spezialkräfte haben in einem Krankenhaus im nördlichen Westjordanland drei militante Palästinenser getötet. Die Armee teilte mit, Ziel des Einsatzes in der Nacht zum Dienstag seien ein Mitglied der Terrororganisation Hamas sowie zwei weitere extremistische Palästinenser mit Verbindungen zum Islamischen Dschihad gewesen. Die Männer hätten sich in der Ibn-Sina-Klinik versteckt. Videoaufnahmen aus dem Krankenhaus in der Stadt Dschenin zeigten, wie israelische Spezialkräfte teilweise als medizinisches Personal verkleidet in die Klinik eindrangen. Die gesuchten Männer stammten den Angaben zufolge aus dem Flüchtlingsviertel von Dschenin, das als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Das Hamas-Mitglied sei an diversen Angriffen auf israelische Soldaten beteiligt gewesen und habe einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag geplant, der „von dem Massaker am 7. Oktober inspiriert“ gewesen sei. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

Kritik an Zahlungsstopp für Hilfswerk UNRWA

Ein Bündnis aus 21 internationalen Nichtregierungsorganisationen hat die Aussetzung der Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) scharf kritisiert. Sei seien „zutiefst besorgt und empört“ darüber, dass einige der wichtigsten Geldgeber ihre finanzielle Unterstützung einstellten, „während sich die humanitäre Katastrophe in Gaza von Tag zu Tag verschlimmert“, erklärten die Organisationen, unter ihnen Oxfam und Save the Children am Dienstag. Die Aussetzung der Zahlungen an das UN-Hilfswerk werde „die lebenswichtige Hilfe für mehr als zwei Millionen Zivilisten beeinflussen, von denen mehr als die Hälfte Kinder sind“. Zwölf Mitarbeiter des UNRWA stehen im Verdacht, in den beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel verstrickt gewesen zu sein. Staaten wie Deutschland kündigten als Reaktion an, ihre Zahlungen an das Hilfswerk vorerst zu stoppen. (afp)

meinung + diskussion

Drohung mit Ende der Regierungskoalition

Israels rechtsextremer Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir hat im Zusammenhang mit den Verhandlungen über eine längere Waffenruhe im Gazakrieg mit dem Austritt seiner Partei aus der nationalreligiösen Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gedroht. Sollte es ein „rücksichtsloses“ Abkommen mit der Hamas zur Freilassung von Geiseln geben, werde seine Partei Jüdische Kraft die Koalition verlassen. „Rücksichtsloses Abkommen = Auflösung der Regierung“, schrieb Ben-Gvir am Dienstag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Er reagierte damit auf Medienberichte, wonach Israel auf Vermittlung von Katar und Ägypten eine längerfristige Unterbrechung seiner Offensive gegen die Hamas im Gazastreifen erwägt, um von der Hamas festgehaltene Geiseln freizubekommen. Ben-Gvir und Finanzminister Bezalel Smotrich von der Partei Religiöser Zionismus hatten jüngst gefordert, dass Israel die Offensive vorantreibt und Gaza, wie bis 2005, wieder besiedelt. (rtr)

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