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Nabu lehnt Wölfe-Schießen ab

Der Nabu hat die neuerliche Abschussgenehmigung für Wölfe in Niedersachsen kritisiert. Das Beispiel zeige, welche Probleme unvollständiger Herdenschutz verursache, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger am Mittwoch in Berlin. Die Wölfe hätten offenkundig an ungeschützten Herden gelernt, dass Schafe eine leichte Beute seien. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) hatte Anfang April angekündigt, dass ein Wolfsrüde und eine Fähe im Kreis Uelzen sowie eine Fähe im Kreis Emsland getötet werden dürfen. Die Tiere sollen mehrmals geschützt gehaltene Schafe gerissen haben. Weltweit seien stromführende Herdenschutzzäune und ergänzend der Einsatz von Herdenschutzhunden bewährte und anerkannte Maßnahmen, um Wölfe von Übergriffen auf Herden abzuhalten, erklärte der Nabu. Durch seine Forderung nach erleichterten Wolfsabschüssen habe Lies jedoch immer wieder den Eindruck erweckt, dass Vorbeugung nicht notwendig sei. (dpa)

Notschlachtpläne erarbeitet

Der Tierpark Neumünster hat wegen der existenzbedrohenden Corona-Zwangsschließung Notpläne für das Schlachten seiner Tiere erarbeitet. Dort stehe auch, wer im Fall des Falles zuletzt auf die Schlachtbank kommt: Der 3,60 Meter große Eisbär „Vitus“, sagte Zoodirektorin Verena Caspari. Hintergrund ist, dass der Tierpark zurzeit keine Einnahmen durch Besucher*innen hat und ausschließlich durch Spenden am Leben erhalten wird. Beantragte Landesgelder seien noch nicht eingetroffen. (dpa)

Zahl der Geflüchteten gesunken

Die Zahl neuer Geflüchteter hat sich in Schleswig-Holstein im ersten Quartal 2020 weiter verringert. In den ersten drei Monaten kamen insgesamt 944 Asylsuchende hierher, wie das Landesamt für Ausländerangelegenheiten in seinem am Mittwoch veröffentlichten Zuwanderungsbericht mitteilte. Im letzten Quartal des Vorjahres waren es 1.069, in den ersten drei Monaten 2019 insgesamt 1.089 Hilfesuchende. (dpa)

Drei Tote in Kieler Heim

In Kiel sind drei Bewohner eines Heims für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Nach Angaben der Diakonie Schleswig-Holstein starben die Betroffenen in einem Kieler Krankenhaus. Laut Diakonie-Sprecher Friedrich Keller handelt es sich bei den Verstorbenen um zwei 70 und 74 Jahre alte Frauen und einen 77 Jahre alten Mann. Sie lebten im Propst-Kraft-Haus auf dem Waldhof, einer Einrichtung der Marie-Christian-Heime in Kiel. Sie gehörten zu 17 der insgesamt 45 Bewohner, bei denen in den vergangenen drei Wochen Corona-Infektionen festgestellt wurden. Die Einrichtung steht seitdem unter Quarantäne. (dpa)

Grüne vermissen Landwege

Die Corona-Krise macht nach Ansicht der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich, dass überall im Nordosten Landwege fehlen. „Sie dienen der Naherholung, ob beim Spazierengehen, Joggen, Wandern oder Radfahren“, teilte Waldemar Okon, Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität und Verkehr der Grünen Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch mit. Viele Wege zwischen Ortschaften oder zu Feldern und Wäldern seien überpflügt oder vernachlässigt worden und existierten nicht mehr, sagte Okon. „Das ist nicht nur schlecht für den sozialen Zusammenhalt, sondern auch für unsere Umwelt.“ Denn baum- oder heckenbestandene Wege förderten die Artenvielfalt und verhinderten Winderosion der Ackerböden. Durch den zunehmenden Autoverkehr auf den Landstraßen fehlten gerade älteren Menschen und Kindern sichere Möglichkeiten, um in die Nachbarorte zu kommen. Deshalb müssten die Landwege dringend wiederhergestellt werden. (dpa)

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