nachrichten:
Erstes Kirchengesetz gegen sexuellen Missbrauch
Mit einem Präventionsgesetz will die Nordkirche als erste evangelische Landeskirche Kinder und Jugendliche besser vor sexueller Gewalt schützen. Das Präventionsgesetz betrifft nicht nur strafbare sexuelle Handlungen. Auch sexuelle Belästigungen, sexistische Beschimpfungen und aufgedrängte Küsse fallen unter den Begriff „sexualisierte Gewalt“. Außerdem soll sich eine eigene Fachstelle der Prävention widmen. Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs sprach am Donnerstag auf der Landessynode in Lübeck-Travemünde von einem „Meilenstein“. Endgültig abgestimmt wird über das Gesetz am Samstag. (epd)
Paracelsus-Krankenhäuser zum Verkauf
Die insolvente Klinikgruppe Paracelsus könnte schon im Sommer einen neuen Eigentümer haben. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Osnabrück mitteilte, werde vermutlich bereits Mitte des Jahres der „Endspurt für eine Übernahme durch einen oder mehrere Investoren stattfinden“. Inzwischen sei das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung zum 1. März formal vom Amtsgericht Osnabrück eröffnet worden. Zu den Interessenten gehören Mitbewerber, aber auch Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland. Die Klinik-Gruppe wird als Ganzes, aber auch in Teilen angeboten. Insgesamt sollen bei dem Privatklinikbetreiber deutschlandweit knapp 400 Stellen abgebaut werden. (dpa)
Bus bewirbt Frauennotruf
Ein Lübecker Linienbus bewirbt Hilfsangebote für Frauen in Not. Er ist großflächig mit Informationen und Telefonnummern beklebt und wurde mit 5.000 Euro vom Land finanziert. Die Werbekampagne sei ein einfacher, aber effektiver Weg, die bestehenden Angebote publik zu machen, sagte Schleswig-Holsteins Gleichstellungsministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Donnerstag bei der Vorstellung des Projekts in Lübeck. Die Gleichstellungsbeauftragte der Hansestadt, Elke Sasse, hatte mit dem Kriminalpräventiven Rat der Stadt die Idee entwickelt, einen Bus mit allen Hilfenummern auf allen Linien durch die Stadt fahren zu lassen. So sollen die Telefonnummern des Frauennotrufs, der Frauenhäuser, der Gewaltopferambulanz und auch der Polizei bekannt gemacht werden. (dpa)
Üstra feuert Vorstände
Nach einer Vergabeaffäre mit Millionenschaden haben die Verkehrsbetriebe in Hannover ihre bereits geschassten Vorstände außerordentlich und fristlos entlassen. Weitere Konsequenzen aus dem Sachverhalt würden geprüft, teilten die Verkehrsbetriebe Üstra am Donnerstag mit. Grund sind schwere organisatorische Versäumnisse, die zu einem Widerruf einer Förderung von 1,85 Millionen Euro für elf Hybridbusse führten. Vorstandschef André Neiß und der Vorstand für Personal und Betrieb, Wilhelm Lindenberg, waren bereits Anfang Dezember abberufen worden. Die Staatsanwaltschaft Hannover setzt unterdessen ihre Ermittlungen gegen Verantwortliche der Üstra fort, wie eine Sprecherin sagte. Bei der Affäre bei den Verkehrsbetrieben geht es auch um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe einer Werbekampagne, die letztendlich an den Mann einer Üstra-Mitarbeiterin ging. (dpa)
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