n. b. k. – Showroom: Gegenprojektionen: Rosa Barbas Farbcharta des Universums
Farbe fällt aus dem Bildrahmen, entgleitet den Parametern der Kinoleinwand, um übliche Konventionen der Filmprojektion zugunsten künstlerischer Inszenierungen des Präsentierens von Film aufzugeben. Rosa Barbas filmische Skulptur „The Color Out of Space“ (2015) kommt über monochrom eingefärbte Glasplatten, die zwischen Projektor und Wand positioniert sind, zu ihrer Farbgebung. Barbas Installation im n. b. k., überblendet mit diesen Lichtspielen Planeten, rechteckige Farbschatten treffen auf Rundungen. Für einen Moment stellt sich der Eindruck einer Sonnenfinsternis ein. Es geht also auch um „Space“ im Sinne von Weltall. Barba zeigt Weltraumaufnahmen, die sie in Zusammenarbeit mit dem Hirsch Observatorium in Troy, New York, aufgenommen hat. Die zwischengeschalteten Glasplatten verweisen aber auch darauf, dass Farbaufnahmen des Weltraums in der Regel mit Hilfe roter, blauer und grüner Farbfilter erstellt werden. Das menschliche Auge würde sonst nur grauen Brei sehen: „We see the Universe in a very funny way“, konstatiert die Stimme aus dem Off. Licht legt weite Strecken zurück, der Blick in den Sternenhimmel ist Blick in die Vergangenheit. So entsteht auch die Mondlandschaft an der hinteren Raumwand durch eine Gegenprojektion des Films: Die Glasplatten werfen das Licht zurück. NYM
Bis 27. 1., Di.–Fr. 12–18, Do. 12–20 Uhr, Chausseestr. 128/129
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