morgen : Mausefallen für Elefanten
Am Dienstag haben Verwandte, Freunde und Bewunderer des israelischen Humoristen Ephraim Kishon von ihm Abschied genommen – auf dem alten Trumpeldor-Friedhof in Tel Aviv. Geboren wurde Ephraim Kishon 1924 in Budapest. 1945 kann er dem Transport in ein tschechisches Vernichtungslager nur knapp entgehen. Kishon, seine Schwester und seine Eltern überleben als Einzige einer 20 Personen zählenden Verwandtschaft den Holocaust. Nach dem Krieg fesselt ihn das Schreiben, und 1959 hat Kishon endlich internationalen Erfolg: Die New York Times wählt sein Buch „Drehn Sie sich um, Frau Lot!“ zum Buch des Monats. Bis zu seinem Tode hat er an die 50 Bücher, 9 Drehbücher und 10 Theaterstücke geschrieben. Gerade in Deutschland verkauften sich seine Bücher wie wild: Zum Schmunzeln brachten die LeserInnen vor allem Freund Jossele, der Theaterkritiker Kunstetter, der vergeblich gegen eine missratene Leberwurst klagt, Blaumilch, der mitten in Tel Aviv eine Straße aufreißt und damit die Stadt zu der Genehmigung des „Blaumilchkanals“ zwingt. Gelegenheit, über Kishon-Figuren zu lachen. Und zu einer letzten Verbeugung vor dem großen Satiriker bietet heute die Schmöckerstunde im Café Halland Gelegenheit.