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meinungsstark

Bald Trash TV auf allen Kanälen?

„Reality-Show ‚Werwölfe‘: Die ARD kann Trash“,

taz vom 9. 12. 25

Liebes taz-Team, wenn es sein muss, dass die Menschen abends lieber seichte Quatschformate gucken, okay, aber muss der öffentlich-rechtliche Rundfunk deswegen gleich mit ins Flachland ziehen? Gerade 3sat, Arte, Phoenix, ARD-alpha und die Doku-Highlights der Landesrundfunkanstalten sind das Gegenteil von seichtem Klick-Journalismus: Hier wird Kultur, Wissenschaft, Politik und Geschichte unterhaltsam, erhellend und richtig gut gemacht. Eine Art Wellness-Urlaub für Kopf, Geist und Seele, bei dem man auch noch schlauer wird. Und jetzt soll ausgerechnet das zusammengestrichen werden, was uns vom Billig-TV unterscheidet? Der ÖRR-Auftrag ist klar: aufklären, bilden, Kultur transportieren – und zwar mit Stil, Kreativität und Tiefgang. Stattdessen wird überlegt, was „jung und modern“ wirkt, aber in Wahrheit nur der schnellstmögliche Trash ist. Sorry, aber das ist ein bisschen wie Salat durch Gummibärchen ersetzen. Bitte behaltet den Blick auf die echten Perlen im ÖRR. Lasst uns die Sender retten, die zeigen, dass Dokus nicht langweilig sein müssen, Kultur nicht staubig und Information nicht seelenlos ist. Lea Sturm

Krieg? Sind wir „Sleepwalkers“?

„Ukraine-Verhandlungen in Berlin: Schicksalstage für Europa“, taz vom 14. 12. 25

Es ist traurig, zu sehen und zu lesen, wie nicht zum ersten Mal in der Geschichte Deutschlands, die Beschwörung eines „unvermeidlichen“ Krieges zelebriert wird. Dieser Kommentar ­erinnert an die Mechanismen vor dem Ersten Weltkrieg, wie sie Christopher Clark in „The Sleepwalkers“ nachgezeichnet hat. Die deutschen Eliten fühlten sich 1914 in genau der gleichen Lage, wie dieser Kommentar sie für das heutige Europa beschreibt. Angesichts der französischen und russischen Aufrüstung und dem Bau von Eisenbahnen im Westen Russlands begann man damals einen Krieg, der unvermeidbar schien, weil der Feind ihn ohnehin vorbereitete. Dieses selbsthypnotische Denken, dieses Ausblenden aller Grau- und Zwischentöne bis nur noch der Krieg als Handlungsalternative bleibt, hat unser Land zweimal in den Abgrund gerissen – und große Teile der Welt gleich mit. Von dieser Haltung hin zu der Forderung nach einem präventiven Angriffskrieg der Nato ist es nur noch ein kleiner Schritt. Ralf Albers, Berlin

Freiheit: „Das ist Gänsehaut pur!“

„Politische Gefangene in Belarus: Endlich frei“,

taz vom 14. 12. 25

Maria Kolesnikowa, diese mutige, charismatische Frau ist frei! Das ist Gänsehaut pur. Maria Kolesnikowa ist ein Symbol für all jene Tausende, vermutlich Hunderttausende Menschen in unfassbar vielen Staaten dieser Erde, die als politische Gefangene unter menschenunwürdigsten Verhältnissen eingekerkert sind, weil sie friedlich für Meinungsfreiheit, Demokratie, Toleranz, soziale Gerechtigkeit und Frieden eintreten. Sie sind das Gewissen unserer Welt und Hoffnungsträger zugleich. Ihnen ist zutiefst zu danken, dass sie mit ihrem Leben für diese humanen Werte einstehen. Wir selbst müssen überall dort, wo wir leben, diese Werte ebenfalls vertreten und danach handeln. Christa Burghardt, Hagen

Alle Jahre wieder!

Betreff: Vielen Dank!

ich glaub, ich hab das vor ein paar jahren schon mal gemacht, doch es bedarf der wiederholung! ich lese die verschiedenen überregionalen zeitungen und bin immer wieder aufs neue überrascht, erstaunt und beglückt davon, wie die taz einen anderen ton anschlägt, eine andere themensetzung verfolgt und dabei deutlich kohärent bleibt. es ist ein mutiger weg, sich von abonnenten und förderern abhängig und somit von klickzahlen unabhängig(er) zu machen. ich gratuliere zu diesem weg ebenso wie zu dieser zeitung. und ich danke diesen abonnenten und förderern ebenso wie der redaktion und allen anderen an der zeitung beteiligten! Johannes Stabe

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