meinungsstark:
Das Morden in Gaza geht weiter
„Krieg in Nahost: Israel will Hilfslieferungen nach Gaza wieder einstellen“, taz vom 27. 6. 25
Behauptet nicht Israel ständig, es könne das mit der humanitären Hilfeverteilung besser als alle anderen, die schon jahrzehntelange Erfahrung haben?
Die israelische Regierung kann nicht beides haben – einerseits behaupten, sie würde es besser machen und andererseits viel zu wenig liefern und ein derart tödliches Chaos anrichten wie jetzt, wo ständig Dutzende von Hilfesuchenden umgebracht werden. Entweder ist die israelische Besatzungsmacht absolut inkompetent, oder – es drängt sich der Gedanke auf – sie will es genauso haben.
Manuela Kunkel, Stuttgart
Völkerrecht gilt nicht für CDU
„Dobrindts Aussagen zu Angriffen im Iran: Wer klatscht, wird zum Komplizen. Wer den israelischen Angriff auf den Iran lobt, vergisst die zivilen Opfer. Politiker wie Alexander Dobrindt entwerten so das Völkerrecht“, taz vom 30. 6. 25
Das Lob von Herrn Merz für die völkerrechtswidrigen Bombardierungen im Iran, zunächst unterstützend an Netanjahu gerichtet, dann fast begeistert gegenüber Trump, ist eine Zäsur und ein Novum für einen deutschen Bundeskanzler.
Bis dato hatten sich alle Bundeskanzler immer für die Einhaltung des (in den vergangenen 50 Jahren oft bewährten) Völkerrechtes eingesetzt. Erst recht, wenn deutsche Diplomaten über Jahrzehnte friedliche Vereinbarungen initiiert, ausgearbeitet und durchgesetzt hatten. Das Lob „die Drecksarbeit machen“ entlarvt Merzens Denken und ist angesichts der vielen Toten und Verletzten in Israel und im Iran nichts anderes als Menschenleben verachtend.
Eine solche Haltung wird den Hass auf beiden Seiten noch verschärfen und macht anstehende friedliche Vereinbarungen noch schwieriger. Norbert Gores, Neu-Morsnet
Wie viele Autos braucht die Stadt?
„Entscheid des Verfassungsgerichtshofs: Berlin darf autofrei werden. Schlappe für den Senat: Das Volksbegehren ‚ Berlin autofrei‘ ist laut Verfassungsgericht zulässig. Nun ist das Abgeordnetenhaus am Zug“, taz vom 26. 6. 25
Ganz Berlin hat Angst vorm Volk. Jürgen Lange
Und jetzt verkaufen wir die Berge!
„Große Pläne für den Hexenberg. Der Landkreis Harz kauft die Kuppe des Brocken“, wochentaz vom 28. 6. 25
Der Landrat schwelgt und der Autor schreibt. Ohne das Wenn und das Aber, das zumindest vor einem halben Jahr noch Thema war: Dass der Rechnungshof einige Bedenken hatte, weil der Kaufpreis (3,5 Millionen) sich wie ein Schnäppchen anhört, die Schuldenlast des Landkreises (331 Millionen) eher nicht. Christian Forberg
Big Tech and Little Kids
„Nutzung von Onlineplattformen: Altersgrenze für Social Media?“, taz vom 26. 6. 25
Ich bin als Lehrerin sehr dafür, dass man die Altersgrenze von 16 Jahren für die Nutzung von Social Media einführt, auch wenn das umgangen werden kann. Warum ist die taz immer so pro Social Media? Ich empfehle das Buch: „Big Tech muss weg“, das mir die Augen geöffnet hat. Es geht hier nicht darum, dass Social Media an sich schlecht sind, sondern, dass sie in den Händen von einigen wenigen privaten Unternehmen sind, die über Inhalte, Sichtbarkeit, Reichweite etc. entscheiden und niemand diese Praktiken wirklich durchschauen kann. Und das sollen dann unsere Kinder benutzen? Außerdem wird in diesem Buch immer wieder darauf hingewiesen, dass das keine „Plattformen“ sondern Medien sind, auch wenn Meta und andere sich als Plattform tarnen wollen.
Claudia Mucha, Wolfsburg
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