meinungsstark:
Soziale Probleme
„Es reicht vorne und hinten nicht“, taz vom 5. 2. 25
Der Autor hat Recht: Mit einem sachkundigen Satz würden Politiker*innen morgen am Tag den Wähler*innen klarmachen können, dass psychisch kranke Menschen die eine, Migrationspolitik die andere Sache sind, die absolut nichts miteinander zu tun haben. Und so könnten sich alle morgen am Tag den sozialen Problemen unserer Gesellschaft zuwenden. Nicht mit noch mehr Geld an Bedürftige, sondern mit einer Topp-Infrastruktur, mit einer Topp-Ausstattung von Kitas, Schulen, Kantinen, Jugendämtern, Freizeitangeboten, kindgerechten Wohnanlagen und vielem mehr und mit der hierfür notwendigen Bereitstellung von qualifiziertem, bestbezahltem Personal. Das wäre eine Kindergrundsicherung, die es in sich hätte. Denn: Kinder werden nicht mit einer Erhöhung des Kindergeldes, besserer Organisation und Bezahlung einer Schultasche aus den für sie nachteiligen Verhältnissen herausfinden. Was das Elternhaus ihnen nicht bieten kann oder will, das muss die Gesellschaft so anbieten, dass es kaum mehr eine Rolle spielen wird, wo Kinder aufwachsen und wie sie leben. Dass die CDU/CSU sich nicht in diesem Sinne der Kinder annimmt, sondern die soziale Härte eines Trump kopieren will, ist unverzeihlich.
Roswitha Halverscheid, St. Léger sur Vouzance
Furchtbarer Wahlkampf
„Es reicht vorne und hinten nicht“, taz vom 5. 2. 25
Noch nie habe ich einen Wahlkampf so voller Gehässigkeit, Arroganz und Wählerverachtung erlebt. Haben wir keine anderen Probleme als die AfD-Kurzschlussfolgerungen zur Migration? Die schändlich vernachlässigte Daseinsvorsorge etwa – bezahlbares Wohnen, Gesundheit, sichere und gerechte Rente, Vorsorge und Abhilfe gegen Kinder- und Altersarmut und gegen grassierende Ungerechtigkeit bei Einkommens- und Vermögensverhältnissen, verschluderte gerechte Regelung der Vermögenssteuer, Bildung, Klimafolgenvorsorge und Klimaschutz? Das Flüchtlingsproblem hat seine Ursache in einer zutiefst unfriedlichen und ungerechten Welt. Wer die Vermögensverteilung der Welt sieht, hat die Ursachen von Gewalt und Flucht schon mal zur Kenntnis genommen. „Wer die Privilegien tötete, wäre der Weltheiland“, schrieb einst Seume. Merz indes ist die programmatische Antwort der Union: Er steht für die Privilegien der Reichen, für das große Finanzkapital, und so darf es nicht wundern, dass er mit seinem Phrasenmäher bei der AfD große Ernte eingefahren hat. Auf welcher Seite der „Brandmauer“ wohl? Wer „Aschaffenburg“ und „Magdeburg“ interpretiert, kann entweder, wie Union und Co, die Leeren daraus ziehen, mithin AfD-Phrasen mit viel Getöse aufblasen – oder er kann nüchtern, wie etwa Habeck, auf die Gesetze pochen, die wir haben, und fordern, dass Behörden ausreichend mit Personal und Kompetenz ausgestattet werden. Helfen würde Letzteres.
Herbert Schölch-Heimgärtner, Neuffen
Anerkennung ist wichtig
„Viele rechte Morde nicht erfasst“ taz vom 9. 2. 25
1. Symbolische Bedeutung: Die Anerkennung durch die Bundesregierung ist ein wichtiger Schritt, um das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen offiziell anzuerkennen. Dies kann eine moralische Genugtuung für die Familien sein, da ihr Schicksal nicht länger ignoriert wird. 2. Entschädigung: In einigen Fällen führt die Anerkennung zu finanziellen Entschädigungen, beispielsweise bei den Hinterbliebenen des Olympia-Attentats 1972. Hier wurden 28 Millionen Euro als Kompensation vereinbart, um das Leid der Familien anzuerkennen und Verantwortung zu übernehmen. 3. Die Anerkennung ermöglicht oft eine intensivere historische Aufarbeitung und die Integration der Ereignisse in die Erinnerungskultur. 4. Emotionale Entlastung: Für viele Familien bedeutet die Anerkennung auch eine Form der emotionalen Entlastung, da sie das Gefühl haben, dass ihr Leid ernst genommen wird.
Peter List
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