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meinungsstark

Gewerbe- und Industriebauten

„Kontext“,

In: wochentaz vom 29. 7.–4. 8. 23

Bei jeder Bahnfahrt erschüttert mich diese hemmungslose Verschwendung von Agrar- und Naturland zugunsten meist erdgeschossiger Gewerbe-Flachbauten. Sie breiten sich endlos von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt aus. Stadt- und Land­politik fördern das für ihre Steueraufkommen und Immo­bi­liengewinne.

Noch um 1900 waren Gewerbe- und Industriebauten, ohne die heutige Gebäudeinfrastrukturtechnik, auf oft ansehnliche vier- bis fünfstöckige Hochbauten konzentriert – noch heute in den Städten zu bewundern. Es wird Zeit, dass die ­Monostrukturierung mit enormer Flächenverschwendung aufhört und wieder an die bautechnologischen Möglichkeiten für kurzwegige soziale Durchmischung von Wohnen, Kultur, Freizeit, Gewerbe- und Arbeitsbereiche gedacht wird.

Werner Brunner, Berlin

Emanzipationskämpfer

„Viel mehr als eine bunte Feier“,

wochentaz vom 22.–28. 8. 23

Die erste Benennung einer Berliner Schwulendemo in CSD stellt keinesfalls den Beginn von etwas dar, außer dass dieses Label eingesetzt wurde, welches dann zum Markenzeichen avancierte und die Massenbewegung der Folgejahre förderte. „Stonewall“ war schon lange als Wendepunkt im Bewusstsein der schwulen Emanzipationskämpfer diverser Herkünfte – aber auch Stonewall war kein „Beginn“ der Bewegung – es war der Beginn des „Schnauze voll“ und traf in westlichen ­Kulturen auf bereits existierenden revolutionären Boden (Stichwort 1968).

Alle späteren Zuschreibungen müssen mit der Agenda der Sprechenden zusammengesehen werden. Im Übrigen erinnere ich 2.000 Teilnehmer 1979. Die 450 bezieht sich eher auf frühere Demos, von denen es viele gab: ich erinnere den kontinuierlichen Zuwachs von anfänglich circa 200 (etwa 1973) bis zu den sensationellen 2.000 im Jahr 1979. So weit meine Erinnerung – auf die man sich ja bekanntermaßen auch nicht immer verlassen kann …

Jede kulturelle Generation meint, alles begänne mit ihr. Dieser Aspekt ist umso stärker, je weniger Geschichtsschreibung vorliegt. Diese ist in Bezug auf Homo- und Transsexualität 1968ff nicht vorhanden gewesen. Auch heute ist sie noch erschreckend spärlich – umso wichtiger, dass wir versuchen präzise zu sein, Lücken zu füllen und faktische Festschreibungen befördern.

Wieland Speck, Berlin

Geächtete Munition

„Dilemma mit den Streubomben“,

wochentaz vom 22.–28. 8. 23

Die taz, unser über Jahrzehnte so gern gelesenes Blatt, schafft es, die weltweit vielfach geächtete Streumunition für gut und notwendig zu erklären.

Die USA liefern der Ukraine in großen Mengen diese Bomben, die wiederum hunderte Sprengkörper detonieren lassen. Beim Einsatz dieser Waffen sollen die Schützen „besondere Vorsicht walten lassen“. Dabei können die kleinen Bömbchen nicht nach Feind oder Freund unterscheiden, können möglicherweise noch nach langer Zeit explodieren.

Wie sicher sind die Autoren des Artikels „Dilemma mit Streuwirkung“, damit den Krieg schneller zu beenden?

Alfred Huber, Heilbronn

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