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meinungsstark

Interview Cohn-Bendit

„Das ist mir zu billig“,

taz vom 2. 4. 22

Gleich mehrmals betont Cohn-Bendit im Interview, der Ausstieg aus der Kohle sei wichtiger als der aus der Atomenergie. Dem möchte ich entgegenhalten, was Ulrich Gutmair in derselben taz-Ausgabe zu Söder sagt: „Ihre Leistung ist so gering, dass sie unsere Probleme auch nicht lösen werden.“ Ich ergänze noch die Unfallgefahr, die Zerstörung der Umwelt indigener Völker durch den Uranabbau und den Riesenberg an Strahlenmüll, dessen Verbleib noch ungeklärt ist. Wenn wir solche Grünen haben, brauchen wir keine CSU mehr. Zum Glück ist der Dany ja nicht repräsentativ für die Grünen.

Eduard Belotti, Augsburg

Der grüne Holzweg

„Der Wind, der Wald und das Auerhuhn“,

taz vom 5. 4. 22

Die letzten intakten Wälder Deutschlands für den Windkraftausbau zu öffnen stellt den Klimaschutz vor den Artenschutz. Das wird wie ein Bumerang zurückkommen, denn wissenschaftlich ist klar, dass erstens ohne Artenschutz kein Klimaschutz möglich ist, Stichwort Wälder als CO2-Senker, und zweitens der bereits fortschreitende Biodiversitätsverlust eine ähnlich große, wenn nicht größere Bedrohung als der Klimawandel für die Menschheit und das Leben auf diesem Planeten darstellt. Wir können uns keine weitere Degradierung der Artenvielfalt leisten zugunsten des Klimaschutzes.

Sabrina Neugebauer, Hamburg

Brüdervölker Ukraine und Russland

„Spezialoperation in Schulen und Kindergärten“,

taz vom 30. 3. 22

Die Fantasie vom „Bruder“volk prägt die Vorstellungswelt von Putin. Bei ihm ist es eine der Triebfedern zur Kriegsführung. Der Begriff führt aber in die Irre. Er soll nur die Unterdrückung anderer Gesellschaften rechtfertigen. Schon zu Sowjet­zeiten nannte die KP diese die sozialistischen Brüder. Brudervolk ist die Vorstellung von bedingungslosem Gehorsam nach dem Motto „Und willst du nicht mein Bruder sein, dann schlag ich dir den Schädel ein“. Nur selbstbestimmte politische, soziale und ökonomische Verbindungen kennzeichnen die Gesellschaften auf der Welt. Mit biologischen und genetischen Vorstellungen hat das nichts zu tun.

Sigurd Würges, Frankfurt Main

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