meinungsstark:
Heimatgefühle
„Auf der Flucht sind nicht alle gleich“,
taz vom 1. 3. 22
Sie haben natürlich recht. Die Flüchtlinge sind auch anders – die Syrer und Afghanen wollen in Europa bleiben. Die Ukrainer sind aber bereits Europäer. Sie wollen in die Ukraine zurück. Jetzt viele, um ihre Heimat zu verteidigen, später viele, um ihr Land wieder aufzubauen. Das hört/liest man von Flüchtlingen aus Afrika eher nicht … und das ringt uns eben nicht so eine Hochachtung ab. Sorry, das ist nur menschlich.
Andrea Baumer, Wien
Besserwisserischer Westen
„Versuch mit furchtbaren Folgen“, taz vom 10. 3. 22
Jedes, wirklich jedes Mal, wenn ich Berichte über derartige „Experimente“, die auf diesem Planeten allzu zahlreich passier(t)en, lese, bin ich den Tränen nahe. Den Tränen über verlorenes Glück, über die Skrupellosigkeit des besserwisserischen Westens, über die mangelnde Empathie und das mangelnde Verständnis gegenüber anderen Kulturen und über die Missachtung der Rechte von Kindern auf diesem Planeten. Vielleicht wäre es an der Zeit, dass die Erwachsenen der westlichen Gesellschaften einen Moment innehalten und ganz ernsthaft einmal schauen, was wir von den letzten intakten indigenen Gemeinschaften lernen können. In Sachen Nachhaltigkeit, da diese Kulturen meist im Rahmen der planetaren Grenzen leb(t)en. In Sachen lebensbejahender Gesellschaften, da hier eine freundlichere Form der Kindererziehung, eine tolerantere Sexualmoral und eine große soziale Gleichheit in der Kultur fest verankert sind! Sabrina Neugebauer, Hamburg
Rechtsextremistischer Verdachtsfall
„Wahrhaft wehrhaft“, taz vom 10. 3. 22
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Köln, dass die AfD als rechtsextremistischer Verdachtsfall beobachtet werden kann, ist sehr zu begrüßen. Die ehemaligen Vorsitzenden Lucke, Petry und auch Meuthen und viele andere, die ausgetreten sind, haben vor den rechtsextremistischen Kräften um den Faschisten Höcke und seinem „Flügel“ längst kapituliert. Wer jetzt immer noch Mitglied dieser Partei bleibt oder sie wählt, macht mit Rechtsradikalen, die unsere Demokratie abschaffen wollen, gemeinsame Sache.
Diethelm Krause-Hotopp, Destedt
Wechseln Sie den Friseur!
„Paradoxe Sympathien“,
taz vom 10. 3. 22
Danke für Ihre Gedanken zu prorussischen Haltungen in Ostdeutschland. Unfassbar! Seltsam schon, dass in der DDR-Zeit offensichtlich wenig Ängste vor sowjetischer Militäpräsenz florierten. Stockholm-Syndrom? Ich weiß nicht. Es gab ja auch Mitleid mit den russischen Soldaten. Tiefes Aufatmen kam doch erst auf, als Anfang der 1990iger die letzten raus waren. Mir jedenfalls hatten die Soldaten mehr Angst eingeflößt als mein Changieren aus Nischen heraus. So weit es ging, in Abstand zur SED-Ideologie und andererseits Teilnahme am Olof-Palme-Friedensmarsch. Jetzt halte ich lieber Abstand zu prorussischen Haltungen. Das schont meine Nerven. Wechseln Sie den Friseur! Die Jungen kommen mit Schere und Fön auch gut zurecht.
Eva-Maria Bartl, Biederitz
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