meinungsstark:
Ende des Wohlstandsversprechens?
„Die Zukunft der Grünen: Eine andere Baerbock“,
taz vom 18. 7. 21
Nun leidet also auch Peter Unfried am Enttäuschungssyndrom. Sie alle haben es wohl für möglich gehalten, die kleinste der Oppositionsparteien könnte die nächste Kanzlerin stellen. Und das mit einer Wohlfühlstrategie – klar und hart in der Sache, konziliant im Ton.
Keine der Parteien im Bundestag traut sich, dem verwöhnten Kind – uns Wählern – Tatsachen zu sagen, zuzumuten, denn es könnte, es würde mit Liebesentzug reagieren. Klimapolitik und Wohlstandsversprechen passen nicht zueinander! Freiheit zu erhalten, wäre ausnehmend viel. Wir verbrauchen mehr als 1,7 Erden, wir müssen nachhaltig werden. Frau Baerbock wird hoffentlich bei ihrem Stil bleiben, Alternative zu sein mit unumgänglichen Veränderungen, gegen ein „Weiter so“. Die Wettbewerber sind durch die Enttäuschungen über Baerbock nicht annehmbarer geworden.
Klaus Warzecha, Wiesbaden
Formel-1-Raserei – bald mit Strom?
„Die Grünen im Abwärtstrend: Und jetzt?“, taz vom 12. 7. 21
Ich habe mir die Augen gerieben. Da steht doch tatsächlich: „Vielleicht müssen die Grünen amerikanischer werden, um Punkte zu machen. Vielleicht müsste sich Baerbock mal mit dem grün wählenden Formel-1-Star Sebastian Vettel in ein E-Rennauto setzen und um den Nürburgring brettern, um zu zeigen, dass E-Mobilität Spaß macht.“ Mit Herrn Vettel im Rennwagen um den Nürburgring düsen, um wieder Stimmen zu holen? Dadurch würde sie meine garantiert verlieren.
Lisa Bäuml, Bremen
Vergiftet – bis in alle Ewigkeit
„Giftmüll in Bitterfeld: Bis zur nächsten Eiszeit“,
taz vom 16. 7. 21
Das Einleiten von Giftmüll in stillgelegte Bitterfelder und Wolfener Braunkohlegruben ist keine „Errungenschaft“ der DDR: Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben Agfa beziehungsweise IG Farben dort Dioxine verklappt. Leider kann man auch diese Firmen nicht mehr haftbar machen.
Jan Boock, Berlin
Orientierungshilfe Literatur
betr.: Bitte mehr statt weniger Literatursendungen
Mit vielen anderen in meinem Bekanntenkreis, wünsche ich mir mehr Westermann, Alsmann, Scheck und auf keinen Fall weniger Literatursendungen!
Diese Sendungen bieten wertvolle Orientierungshilfe (was lese ich als nächstes und wovon lasse ich die Finger).
Ich hoffe sehr, die Programmgestalter berücksichtigen die Diversität der Interessen!
Thomas Preußer, Neustadt am Rübenberge
Berichterstattung der taz über Kuba
„Kuba droht ein Bürgerkrieg“, taz vom 16. 7. 21
Wie kann man eine ganze Seite über die aktuelle Situation in Kuba schreiben, ohne den Kampf gegen die Pandemie zu erwähnen? Ohne von der spektakulären Entwicklung eines eigenen Impfstoffes zu sprechen? Wie kann man von der kubanischen Regierung Zollerleichterungen fordern – ohne die über 60-jährige US-Blockade zu erwähnen?
Medikamente können nicht eingeführt werden, die Zusammenarbeit mit zum Beispiel europäischen Partnern wird erschwert oder verhindert, weil die US-Regierung beschließt, zu wissen, was gut für die Insel ist!
Eine ganze Seite in der taz mit der Wahrheit eines Interviewpartners, der nicht vor Ort ist. Mit einer suggestiven Fragestellung, aus der man die bereits feststehende persönliche Meinung eures Mittelamerika-Korrespondenten herauslesen kann. Es ist nicht zu fassen, wie „meine“ taz auf den Zug des Kuba– und auch, an anderer Stelle, des Nicaragua-Bashings aufspringt! Monika Link, Heidelberg
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