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meinungsstark

Entscheidungen in der Krise

„Merkel culpa“,

taz vom 25. 3. 21

Das Bashing gegen Angela Merkel halte ich angesichts der gefährlichen Entwicklung der Inzidenzen der letzten Tage für unangebracht. Vielmehr ist zu kritisieren, dass der spontane Entschluss zum harten Lockdown nicht über mehrere Wochen verordnet wurde. Dass dies der einzige Weg ist in Verbindung mit Impfungen, Tests und Einhaltung der AHA-Regeln, um ein erfolgloses „weiter so“ zu verhindern, sollte eigentlich jedem, der auch Verantwortung für sich selbst und die Gesellschaft tragen will, klar sein. Dann wäre auch eine Zeitlang Ruhe vor den Hotspot-Treffen von Coronaleugnern, verbunden mit einer Abnahme der Infektionszahlen.

Wolfgang Berger, Kiel

An die CDU Kreis Calw (BaWü)

„Die Spur der Korruption“, taz vom 5. 3. 21

„Ergänzend zur Wahl in Baden-Württemberg möchte ich Ihnen sagen, ich empfinde es als Dreistigkeit, ältere Menschen für eine Wahlempfehlung der CDU anzuschreiben. Wer stellt Ihnen die Adressen zur Verfügung? Wo bleibt der Datenschutz? Erwartet hätte ich eigentlich, dass ein Teil der Gelder, die Ihnen per Wahlgesetz zur Verfügung stehen, einer sinnvolleren Verwendung zugeführt worden wären. Gerade in der Coronapandemie wäre es mal ein durchbrechender Gedanke gewesen, denen, die um ihre Existenz kämpfen, etwas abzugeben, anstatt diese große, nichtssagende und sinnlose Plakatierung aufzustellen. Das Geklatsche in Land- und Bundestag hätten Sie sich somit sparen können! Ebenso könnten alle Abgeordneten von ihren lukrativen Diäten auch mal etwas abgeben. Das wäre gelebte Solidarität.“

Magdalena Wolter, Altensteig

Profite, Profite

„Merkel culpa“, taz vom 25. 3. 21

Merkels Rückzieher war gar nicht so unerwartet plötzlich. Der Hauptgrund waren die Beschwerden der Industrieverbände wegen dem Gründonnerstag als eine Art Feiertag. Produk­tionsausfall für einen Tag ist für das Kapital und seine Profitmaschinen schon eine Katastrophe bei der internationalen Zuliefererverflechtung. Und als gesetzlicher Feiertag war das rechtlich nicht machbar. Die Proteste aus dem Bereich der Gaststätten- und Beherbungswirtschaft sowie den Künsten sind der Regierung relativ gleichgültig. Aber wenn die Industrieverbände drohen, ist das schon was anderes und zeigt, wer hier letztlich ausschlaggebend ist. Das zeigt sich auch bei den ansonsten kleinlichen („gründlichen“) Vorschriften in Bezug von Masken und Tests, die Industriebetriebe sind hier wohl ein Ausnahmebereich. Zumindest bis jetzt. Wäre ja auch ein Eingriff in die unmittelbare Profitproduktion.

Sigurd Würges, Frankfurt a. Main

Bitte keine Krokodilstränen

„Merkel culpa“, taz vom 25. 3. 21

Spätestens in der Woche nach Ostern wird sich herausstellen:„Und Merkel hat doch recht“, frei nach dem Sachbuch von Werner Keller „Und die Bibel hat doch recht“ (1955). Was wir an Merkel hatten, wird sich erst herausstellen, wenn sie weg ist. Aber auf die Krokodilsträne kann ich ver­zichten. Heinz Mundschau, Aachen

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