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meinungsstark

Das machen wir jetzt immer öfter?

„geht’s noch? Ein völlig verkehrtes Signal: Das Robert-Koch-Institut will nicht mehr regelmäßig vor die Presse treten“, taz vom 9./10. 5. 20

Es ist an der Zeit, einmal Danke zu sagen. Danke an die spannenden Robert-Koch-Institut-Abende und für die richtig getroffenen Maßnahmen der Bundesregierung. Ohne den Lockdown hätten wir das nicht geschafft. Den Vorschlag eines Risikomanagers, weltweite Lockdowns ab jetzt jährlich immer zur Grippevirensaison zu machen, klingt gut. Denn laut RKI und WHO sind in den letzten 10 Jahren im Schnitt 1,5 Millionen pro Jahr an und mit dem Influenza-Virus gestorben. Und das trotz vielfacher Impfungen gegen eben diese Viren!

Ein angenehmer Nebeneffekt: Viele von uns sind durch die Entschleunigung erholt wie nie. Kein Urlaubsstress in kilometerlangen Staus oder an überfüllten Stränden. Zeit für die Familie. Bessere Luft und mehr Ruhe. Menschen haben das Laufen und Sport wieder entdeckt. Also ich bin dafür.

Die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft wären sicher positiv.

PS: Und der Drosten-Podcast vom Traumschiff, als Kapitän mit Untertiteln …Herrlich. Mathias Wüntsch, Lüneburg

Was würde Wiglaf Droste sagen?

Brief zum Todestag von Droste

In den letzten Tages drängte sich mir immer öfter die Frage auf: Was würde wohl Wiglaf Droste zu Corona schreiben? „Neue Wege ins Jenseits“, diese Textüberschrift erhält heute einen ganz neuen und tieferen Sinn. Er, den man schnell auch für einen Virologen halten kann, wenn auch nur versehentlich ein N an seinen Namen angefügt würde. Er, der bereits erkannt hat: „Das Opfer ist immer der Deutsche“, hätte nun hinterfragt, warum bei uns zuerst das Toilettenpapier ausverkauft war und nicht die Kondome, wenn wir uns schon wochenlang in Quarantäne begeben mussten.

Aber wir alle freuen uns ja darüber, dass die Wirtschaft in 9 Monaten einen gehörigen Aufschwung erleben wird. Dann nennen sie Ihr Kind Wiglaf! Birgit Hilbig, Glauchau

Ferguson war schon immun!

„das portrait: Neil Ferguson alias Professor Lockdown

stolpert über seine Affäre“, taz vom 7. 5. 20

Ein anerkannter Forscher hat seinen Posten als Regierungs­berater abgegeben, weil er seine Freundin eingeladen hat.

Warum verreißt die taz diesen Mann privat? Warum sollte mich interessieren, dass seine Freundin 38 Jahre alt, Avaaz- Mitarbeiterin ist, eine offene Ehe führt und Anwtonia Staats heißt? Warum muss die Leserschaft wissen, was seine Eltern von Beruf waren? Von welchem Interesse ist es, dass er schlank ist mit getrimmtem Vollbart, runder Hornbrille und Geheimratsecken? Geht’s noch?! Das ist Boulevardpresse-

Geschreibsel, für das die taz sicher nicht gegründet wurde.

Und: Warum sieht die taz hier nichts kritisch? Der Mann hatte Corona hinter sich! Statt Recherche im Privatleben wäre Recherche zur Immunität nach Virenerkrankungen zielführender gewesen! Kerstin Mangels, Bad Pyrmont

Gefährliches Spiel mit Obergrenze

„Manfred Kriener über die 50-Personen-Regelung: Hemdsärmelige Obergrenze“, taz vom 11. 5. 20

Mit dieser Regelung wurde ein die Ausbreitung fördernder Regelkreis geschaffen: Entscheidungsträger könnten geneigt sein, Reihenuntersuchungen in besonders gefährdeten Bereichen zu verzögern.

Dadurch kann die Anzahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in einem Landkreis vermindert werden und das öffentliche Leben muss nicht eingeschränkt werden.

Als Beispiele seien die Argumentation und das Handeln des Bürgermeister von Ischgl oder der Landrätin von Greiz angeführt. Durch die Anwendung der Obergrenze in der politischen Realität könnte eine dramatische Ausbreitung von ­Covid-19 gefördert werden.

Friedrich Bode-Schindler, Fuldabrück

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