meinungsstark:
„Eine für alle“, taz vom 9. 3 .19
„Was verlangt die Dozentin?“
Liebe Luise Pusch, ich bedanke mich für diesen längst fälligen Artikel. Als Lehrende an einer Hochschule habe ich seit Jahren bedauert, dass die Diskussionen zur gendergerechten beziehungsweise gendersensiblen Sprache bei den jungen Menschen mit der Frage enden: „Was verlangt die Dozentin: Sternchen oder normal?“
Einige Kollegen raten den Studierenden, in schriftlichen Arbeiten in der Einleitung explizit zu schreiben, dass in der Arbeit die „männliche Form“ gewählt werde, damit keiner (sic!) diskriminiert werde.
Es war dringend an der Zeit, die in Ihrem Beitrag historisch hergeleiteten feministischen Strategien zu kennzeichnen und das Anliegen der Inter, Trans oder Antigender zu differenzieren. Schade, dass der so wunderbar provokativ angelegte Behlert’sche Vorschlag am Ende wieder nur auf den internen Diskurs der Genderforschenden verweist – oder auf ein andermal. Damit droht der hier endlich entschlüsselte Diskurs wieder in der Schublade des unverständlichen genderinternen Geheimwissens zu verschwinden.
Möge das „andermal“ bald sein. Voigt Kehlenbeck, Wolfenbüttel
Räumaktion gegen den Feminismus
Wider den Aufruf „Schluss mit dem Gender-Unfug!“, aber auch gegen den Unfug der identitären Segmentierung zwecks Verleugnung der Vorherrschaft des Generischen Maskulinum und seiner realen Realität!
Ich bin für die Transparenz des Generischen Feminum, weil ich gegen einen *Sternchenfeminismus* bin, der sich beim Sprechen nicht nur formal verplappert, sondern Identitäten fixiert und weiterhin den binären Geschlechterdualismus, nur in Varianten aufgefächert, blind bestätigt. Die *Gendersternchen* sind so kindisch aufmerksamkeitsheischend wie die Reaktion der Reaktionären gefährlich. Fluider Fortschritt war was anderes als *Sternchenfeminismus* und seine herrische Zurückweisung.
Es reicht mit der rhetorischen Beschäftigungstherapie zwecks akademischer Distinktion und der seiner Widersacher, die beim Putzen des Sprachunfugs allerdings mit dem Feminismus aufräumen wollen. Halina Bendkowski, Berlin
Nicht nur in Sachsen
„Rechtsmotivierte Gewalt in Sachsen steigt weiter an“,
taz vom 8. 3. 19
Petra Köpping (SPD) wird zitiert: „In Sachsen gehören rechte und rassistische Gewalt zur Lebensrealität.“ Diese Verhältnisse müssen wir nun seit Jahren zur Kenntnis nehmen und dankenswerterweise berichtet auch die taz immer wieder darüber. Erklärt wurden die Verhältnisse in Sachsen vor allem mit der Politik der seit Jahrzehnten herrschenden sächsischen CDU und im Falle der anderen neuen Länder mit den Erfahrungen der Bevölkerung nach der Wiedervereinigung.
Nun berichtet der Artikel auch von rechter Gewalt in drei weiteren Bundesländern: Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Und was muss ich staunend zur Kenntnis nehmen? Sachsen ist nicht nur in ähnlicher Gesellschaft, sondern die Zahlen in Berlin sind deutlich höher, wenn man sie nicht einfach absolut stehen lässt, sondern relativ pro Kopf der Bevölkerung betrachtet.
Wie erklären sich denn nun die hohen Zahlen in Berlin? Birgit Schmidt, Kerpen-Horrem
Werdet doch evangelisch
„Die Katholikin Mechthild Heil drängt die Bischöfe zur Aufarbeitung“, taz vom 11. 3. 19
Die meisten Christen werden katholisch oder evangelisch geboren. Wechsel gibt es fast nur aus praktischen Erwägungen. Wenn alle katholischen Frauen evangelisch werden, haben sie die Möglichkeit, Priesterinnen zu werden. Und die Reform der katholischen Kirche hat sich innerhalb von zwei Generationen erledigt. Mangels Existenz. Manfred Veh, Stuttgart
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