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meinungsstark

Zwei Tassen Kaffee und die Zeitung

„Kein Platz mehr für mich und meine Art zu lesen“, brief des tages, taz vom 3. 9. 18

Genau das waren auch meine Gedanken, als ich von dem Ansinnen las, dass es irgendwann keine gedruckte taz mehr geben soll. Ich kann und will es mir nicht vorstellen! Es ist mir ein besonderes Vergnügen, morgens bei ein, zwei Tassen Kaffee in aller Ruhe die Zeitung zu lesen. Es gibt im Alltag zunehmend Dinge, mit denen wir (über 60) uns online auseinandersetzen müssen. Ich lese unsere lokale Zeitung in digitaler Form und kenne somit den Unterschied und weiß die Vorteile der Printform zu schätzen. Heidrun Lutterbüse, Welver-Borgeln

Kontraproduktives Kleiderdiktat

„Ortstermin: Die verbotene Frage“, taz vom 24. 8. 18

Sicherlich ist das Kopftuch auch Ausdruck von bevormundender Kleiderordnung für Frauen, mit der sich das Patriarchat (sowieso) gerne beschäftigt. Aber diese „Wehret den Anfängen“-Aktion für Mädchen, die der Fürsorge der Eltern unterliegen, durch Fremdbestimmung der deutschen NGO Terre des Femmes (TdF) bereitet Unwohlsein. Deren rigide Vehemenz löst Ängste aus, die in dem Artikel und bei Simone Schmollack spürbar werden.

Eine TdF-Mitarbeiterin meinte mal zu mir: „Willst du, dass alle deutschen Frauen eines Tages mit Kopftüchern rumlaufen müssen?“ Die konnte ich beruhigen, dass ich das noch selbst in meiner Kindheit (50er Jahre) hier in Deutschland erlebt habe, bei meiner Mutter und unseren Nachbarinnen.

Wenn diese Gesellschaft den Frauen eine Alternative zu bieten hat, dann werden sie aus eigenem Antrieb emanzipativ umsteigen. Frauenbewegungen standen und stehen unterstützend zur Seite … das von TdF formulierte Kleiderdiktat könnte da kontraproduktiv wirken.

Die Kopftücher haben die deutschen Frauen abgelegt, aber um 5 Prozent ihres Lohnes gegenüber Männern, bei gleicher Arbeitsausübung (aktuelle Entlohnungsanalyse), werden sie bis heute betrogen. Diese Botschaft wird den muslimischen Mädchen schwer zu vermitteln sein: „Legt eure Kopftücher ab und dann werdet ihr bei uns vom deutschen christlichen Patriarchat weiter ausgebeutet …!“ Klaus-Peter Klauner, Brühl

Biedermannsche Geistlosigkeit

„Wenn Kluge Dummes sprechen“, taz vom 31. 8. 18

Drei Jahre nach Merkels Appell wird dieser immer noch missbraucht. Offensichtlich wollen jetzt sogar „seriöse“ Politiker austesten, wie viel absurden Populismus, biedermannsche Geistlosigkeit und brandstiftende Demagogie Deutschlands Demokratie ertragen kann. FDP-Vize Kubicki sollte seine Auffassung von (redlich liberaler) Oppositionsarbeit schnell und gründlich überdenken. Matthias Bartsch, Lichtenau-Herbram

Es geht um internationales Recht

„Kürzung der US-Flüchtlingshilfe für Palästinenser: Fass ohne Boden“, taz vom 3. 9. 18

Nein, man muss Donald Trump überhaupt nicht verstehen – auch nicht ein wenig, schließlich geht es nicht um das persönliche Beleidigtsein Trumps oder seinen persönlichen Geldbeutel, sondern um internationales Recht. Es ist üblich, Kindern von staatenlosen Flüchtlingen den Flüchtlingsstatus zu verleihen. Solange man den Palästinensern weiter ihre Rechte vorenthält, wird es ein „Fass ohne Boden“ bleiben, wie Frau Knaul es nennt. Manuela Kunkel, Stuttgart

Kein Free-Demand-Stillen

„Kinder im Parlament nicht erwünscht“, taz vom 31. 8. 18

Dieses Problem hatte ich schon 1988 im Heidelberger Gemeinderat! Knappe Mehrheit von einer Stimme, Säugling kommt mit. Ausführliche Diskussionen mit dem Oberbürgermeister um Free-Demand-Stillen, Kinderschutz, aber Säugling darf bleiben. Nach sieben Monaten wurde mir ein Stillzimmer zugesprochen – da hatte ich gerade mit dem Stillen aufgehört. Ute Straub, Heidelberg

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