meinungsstark:
Haltet sie fest!
„Du haust mir in die Fresse? Is mir egal“, taz vom 26. 8. 18
Hallo taz, richtig gut festhalten (auch die Arme) tut not, denn das Kind, das aggressiv ist, fühlt sich „un-gehalten“. Gleichgültigkeit bewirkt also das Gegenteil, nimmt das Gefühl des Kindes nicht ernst; nur liebendes Festhalten mit unterstützenden Worten hilft. Annette Weber, Heusenstamm
Lasst sie los!
„Eine Extrawurst für die Briten“, taz vom 23. 8. 18
Mit Verlaub, Herr Professor Johnson, Sie haben es nicht begriffen! Bei der EU standen die Integrität des Binnenmarktes und die diese begleitenden ökonomischen Argumentationen nie im Mittelpunkt sondern waren von Anbeginn lediglich bürgerfreundliches Beiwerk, und die von Ihnen angeführten gemeinsamen politischen Werte – Demokratie, Minderheitenschutz, Friedenswahrung und gerechte Verteilung von Bildung und Chancen – sind nichts Besonderes, sondern zivilisatorische Selbstverständlichkeiten. Die EU hingegen ist im Kern darauf angelegt, den Nationalismus, der in Europa über Jahrhunderte regelmäßig zu Krieg und auch zum Faschismus führte, endlich zu überwinden. Wir Europäer haben mehrheitlich von der Nationalstaaterei einfach die Schnauze voll! Wenn das United Kingdom diesen Kreis verlassen möchte, ist das sein gutes Recht, der Rest weiß dann sicher, was er davon zu halten hat. Wir bestehen lediglich darauf, dass das UK seine Bierdeckel bezahlt und in Zukunft höflich anklopft, wenn es etwas von uns möchte. UK hat der EU gekündigt und nicht umgekehrt, und dass der Schwanz mit dem Hund wackelt, ist ein Unding. Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh
Raus aus privilegierter Käseglocke
„Quereinsteigen statt Sitzenbleiben“, taz vom 25./26. 8. 18
Es gibt einen Ausbildungsweg für gewerbliche Fachlehrer an bayerischen Berufsschulen, die den beachtenswerten Ansichten Ihres Autors in gewisser Weise Rechnung trägt: Die Fachkompetenz der Aspiranten/innen gilt als erbracht durch eine Berufsausbildung (Gesellenbrief) mit darauf folgender Meisterprüfung und einer bestimmten Anzahl von Praxisjahren in der entsprechenden Berufssparte. Vor der Zulassung zur einjährigen Ausbildung ist ein Auswahlverfahren zu bestehen. Deshalb sind die angehenden Lehrkräfte meistens älter als 30 Jahre. Die Ausbildung selbst ist stark praxisorientiert, von Beginn an ist der/die Kandidat/in bereits einer umliegenden Berufsschule zugeordnet und hat dort wöchentlich Hospitationen und eigene Unterrichtsversuche zu absolvieren. Ich habe mich mit über vierzig nach mehrjährigem „ungeraden Lebensweg“ und circa zwölfjähriger Berufspraxis (davon acht als selbstständiger Kleinunternehmer) für diesen Weg entschlossen und sowohl die Ausbildung als auch die anschließende 25-jährige Lehrertätigkeit als effektiv, attraktiv und insgesamt sehr angenehm erlebt. Für mich nicht nachvollziehbar waren allerdings häufige Klagen von Kollegen über von ihnen empfundene Misslichkeiten verschiedenster Art. Die meisten davon gingen meiner Ansicht nach auf mangelnde Realitätserfahrung in der „freien Wirtschaft“ zurück. Leute, die seit ihrem sechsten Lebensjahr nur „Schule“ erlebt haben, können sich das Leben außerhalb ihrer privilegierten Käseglocke nur sehr schlecht vorstellen. Mit meiner Ansicht, dass alle Lehrer eine beispielsweise zehnjährige außerschulische Berufstätigkeit nachweisen müssten, bin ich unter Kollegen auf sehr wenig Gegenliebe gestoßen.
Die „Steile These“ von Herrn Augustin sollte am schwarzen Brett jeder Schule einen Ehrenplatz erhalten und Pflichtlektüre aller mit der Ausbildung von Lehrern betreuten Oberpädagogen sein. Herbert Sauer, Laufach-Hain
Eins, zwei, drei Millionen Bäume!
„Nur die Bäume wissen, wie’s geht“, taz vom 24. 8. 18
Zu Waltraud Schwabs Artikel, wie die Klimakatastrophe zu stoppen sein könnte, möchte ich zustimmend mitteilen: „Bäume sind die Antwort!“
Norbert Marx Zitterhagen, Osnabrück
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