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Prozess zum Mord an Peter R. de Vries beginnt

Unter schärfsten Sicherheitsmaßnahmen hat in Amsterdam der Prozess wegen des Mordes an dem niederländischen Kriminalreporter Peter R. de Vries begonnen. Der mutmaßliche Täter, Delano G., der den Reporter erschossen haben soll, wollte sich vor Gericht am Dienstag nicht zu der Anklage äußern. „Ich will nichts sagen“, sagte der Rotterdamer. Sein mutmaßlicher Komplize wies die Vorwürfe zurück.

Der bekannteste Kriminalreporter der Niederlande war im Juli 2021 auf offener Straße in Amsterdam von Schüssen getroffen worden, er starb neun Tage später. Die Tat hatte die Niederlande schwer schockiert. Die Anklage geht davon aus, dass der Mord im Auftrag einer berüchtigten Drogenbande verübt wurde.

Die beiden Angeklagten wurden kurz nach der Tat auf einer Autobahn gefasst. Im Auto wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die Tatwaffe sichergestellt. Ebenfalls sei ein Handy mit belastenden Textnachrichten gefunden worden. Kamil E. soll das Fluchtauto gefahren haben. Er bezeichnet sich als unschuldig. „Ich habe niemanden ermordet. Ich war nur der Fahrer“, sagte er dem Gericht. Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass die beiden im Auftrag einer Bande handelten.

Die Anwälte der Verdächtigen können sich in der kommenden Woche bei einem weiteren Verhandlungstermin äußern. Das Urteil der Richter ist für den 14. Juli vorgesehen. (ap, dpa)

Stiftung fordert öffentlich-rechtliche Digitalethik

Die gewerkschaftsnahe Otto-Brenner-Stiftung ruft die öffentlich-rechtlichen Sender auf, eine Digitalethik für ihre Veröffentlichungen in den sozialen Medien zu entwickeln. Zwar sehe es der gesetzliche Auftrag vor, dass die öffentlich-rechtlichen Sender auch im Internet aktiv seien, um die Bevölkerung mit Informationen zu versorgen. Um große Reichweiten zu erzielen, orientierten sich ARD und ZDF aber auch an den Algorithmen der Plattformen und gefährdeten dadurch die Qualität ihrer Arbeit, erklärte die Stiftung am Dienstag in Frankfurt am Main. Dadurch werde die Unabhängigkeit ihrer Angebote infrage gestellt.

Für die Untersuchung erfasste Studienautor Hennig Eichler mehr als 270 journalistische Formate von ARD, ZDF und Deutschlandradio in den sozialen Medien. Zudem befragte er 18 Personen aus Redaktionen und Management. (epd)

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