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Russland blockiert Instagram
Die russischen Behörden haben den Zugang zum Onlinenetzwerk Instagram eingeschränkt. Die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor warf dem US-Mutterkonzern am Freitag vor, Gewaltaufrufe gegen Russen zu tolerieren. Der Meta-Konzern hatte zuvor die Regeln gegen Hassnachrichten in Bezug auf das russische Militär und russische Politiker gelockert. „Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine sind wir nachsichtig mit politischen Ausdrucksformen wie ‚Tod den russischen Invasoren‘, die normalerweise gegen unsere Regeln zu gewalttätigen Äußerungen verstoßen würden“, sagte ein Meta-Sprecher. Posts in den Netzwerken gegen die russische Führung und Armee würden nun nicht mehr gelöscht. Aufrufe zur Gewalt gegen russische Zivilisten würden hingegen weiterhin nicht zugelassen. Zunächst hatte Reuters darüber berichtet.
Die russische Staatsanwaltschaft nahm daraufhin unter dem Vorwurf des „Aufrufs zum Mord“ Ermittlungen gegen Meta auf. „Das Onlinenetzwerk Instagram verbreitet Material, das Aufrufe zu gewalttätigen Akten gegen Staatsbürger der Russischen Föderation inklusive Militärangehörigen beinhaltet“, erklärte die Aufsichtsbehörde Roskomnadsor. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine haben die russischen Behörden den Zugang zu Onlinemedien massiv eingeschränkt. Betroffen waren bislang unter anderem Facebook und Twitter. Das Büro des UN-Menschenrechtskommissars kritisierte die Entscheidung von Meta, Gewaltaufrufe teilweise zu tolerieren. (afp)
Institut für konstruktiven Journalismus gegründet
Die Deutsche Welle, die Rheinische Post Mediengruppe, RTL Deutschland und das dänische Constructive Institute von der Universität Aarhus sind Gesellschafter des neu gegründeten „Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog“. Wie die Gründer mitteilten, soll sich die gemeinnützige GmbH für Journalismus einsetzen, der „die Menschen in den Mittelpunkt stellt und gesellschaftliche Verantwortung übernimmt“.
Das Institut will Workshops, Konferenzen und Coachings für Journalistinnen und Journalisten sowie Entscheiderinnen und Entscheider in Medienhäusern anbieten. Geschäftsführerin ist Ellen Heinrichs, die zuvor bei der Deutschen Welle den Bereich „Heads & Knowledge“ geleitet hatte. (epd)
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