medienticker:
Nach Kündigung einer Reporterin: „New York Times“ in der Kritik
Die New York Times steht in der Kritik, weil sie ihre Redakteurin Lauren Wolfe gekündigt hat. Sie hatte am vergangenen Dienstag getwittert, dass Joe Biden vor seiner Amtseinführung als Präsident in Washington, DC, angekommen sei. „Ich habe Gänsehaut“, schrieb Wolfe außerdem.
In einer Stellungnahme bestritt ein Sprecher der Zeitung, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Tweet und der Kündigung gebe. „Aus Datenschutzgründen gehen wir nicht auf Personalangelegenheiten ein, aber wir können sagen, dass wir die Beschäftigung von jemandem nicht wegen eines einzigen Tweets beendet haben“, hieß es. Der Fall hat unter US-Journalist:innen auf Twitter eine breite Debatte ausgelöst. (taz)
Nannen Preis künftig für alle Medien vergeben
Der Nannen Preis für Qualitätsjournalismus wird künftig alle Mediengattungen einbeziehen. Wurden bislang vor allem Printpublikationen ausgezeichnet, werde der neue Nannen Preis auch digitale Plattformen, Audios, Grafik und crossmediale Formate berücksichtigen, kündigte das Verlagshaus Gruner + Jahr am Montag in Hamburg an. „Die trennscharfe Unterscheidung nach Gattungen wird im Redaktionsalltag längst nicht mehr gelebt“, sagte Stern-Chefredakteur Florian Gless. Der neue Nannen Preis stehe für veränderte Rezeptionsgewohnheiten und den Wandel journalistischer Formen.
Eingeführt werden zwei neue Kategorien: Als „Geschichte des Jahres“ kürt der Beirat die „alles überragende journalistische Glanztat“ der vergangenen zwölf Monate. Ausgezeichnet wird eine Geschichte, die mit großer Eindringlichkeit das Publikum über alle Altersgrenzen und Weltanschauungen hinweg in ihren Bann zieht. In der Kategorie „Republik“ steht der gesellschaftliche Wert des Journalismus im Vordergrund. Die Jury zeichnet Projekte aus, die der Öffentlichkeit „einen außergewöhnlichen publizistischen Dienst“ erweisen.
Für den neuen Nannen Preis wurde auch ein Beirat einberufen, dem Journalisten aller Mediengattungen angehören. Mitglieder sind unter anderem der Moderator Michel Abdollahi, der Fotograf Daniel Etter, Stern-Chefredakteur Florian Gless, die ZDF-Journalistin Dunja Hayali, Uwe Vetterick von der Sächsischen Zeitung und Christoph Kucklick, Leiter der Henri-Nannen-Schule, als Sprecher des Beirats. (epd)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen