medienticker:
Ippen übernimmt „Buzzfeed Deutschland“
Doch kein Aus für Buzzfeed Deutschland. Der Ableger des US-amerikanischen Medienunternehmens geht künftig mit dem Konzern Ippen Digital eine Partnerschaft ein. Das wurde am Montagvormittag in einer gemeinsamen Presseerklärung veröffentlicht. Darin heißt es, die Marken Buzzfeed, Buzzfeed News und Einfach Tasty würden in Deutschland, Österreich und der Schweiz künftig mit Ippen Digital weiterentwickelt. Das bisherige Team soll komplett erhalten und ausgebaut werden.
Im April wurde bekannt, dass das US-amerikanische Buzzfeed einen Investor für den deutschen Ableger suche, ansonsten drohe das Ende für das Online-Magazin, das sich auf Unterhaltung und investigative Recherchen konzentriert. Chefredakteur Daniel Drepper schrieb bei Twitter, dass im Frühling „mehr als drei Dutzend Verlage, Investoren und Einzelpersonen“ Interesse gezeigt hätten. Mit Ippen wurde nun ein großes Verlagskonglomerat (unter anderem Münchner Merkur, Frankfurter Rundschau) als Partner gefunden. (taz)
Mexikanischer Journalist in Gewahrsam gestorben
Der Journalist Juan Nelcio Espinoza ist unter ungeklärten Umständen in Polizeigewahrsam in Mexiko gestorben. Er hatte in der Stadt Piedras Negras an der US-Grenze über eine Schießerei berichtet. Danach soll es angeblich zu Gewalt gegen Sicherheitskräfte gekommen sein. Nelcio Espinoza, Reporter des Lokalsenders Valedor TV, wurde daraufhin in der Nacht zum Freitag festgenommen. Laut Generalstaatsanwaltschaft sei Espinoza mit Atemproblemen ins Krankenhaus gebracht worden und kurz darauf gestorben. Angehörige des Journalisten glauben das nicht. Sie werfen den Polizist:innen vor, seinen Hals aufgeschlitzt zu haben, und berichten von Drohungen, die Espinoza von Polizist:innen erhalten habe. Das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Mexiko fordert nun eine unparteiische Untersuchung des Falls.
Espinoza wäre schon der fünfte getötete Journalist in diesem Jahr. Mexiko gilt für Medienschaffende als gefährlichstes Land außerhalb von Kriegsgebieten, insbesondere für diejenigen Kolleg:innen, die über Korruption, Drogen- und Menschenhandel berichten. Die Großzahl der Fälle wird in Mexiko nicht aufgeklärt. Eine Ausnahme: Am Samstag wurde ein mutmaßlicher Anführer eines Drogenkartells zu fünfzig Jahren Haft verurteilt. Er hatte 2017 den Mord an der Journalistin Miroslava Breach in Auftrag gegeben. (dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen